Banken in der Corona-Krise: Zinsen für Kredite hoch wie seit Jahren nicht – Als hätte man es in der Corona-Krise nicht schon schwer genug, sind die Verbraucherkredite im Laufe der ersten Jahreshälfte so teuer geworden, wie seit 2016 nicht mehr. Doch das wird Experten zufolge noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, warnen diese doch: „Die Zinsprognose sieht nicht gut aus.“

Wie das Kreditportal „Smava“ unter Berufung auf Zahlen der Bundesbank mitteilte, 
lag der effektive Jahreszins im ersten Halbjahr im Schnitt bei 5,99 Prozent. Laut „Smava“-Geschäftsführer Alexander Artopé steigen die Zinsen jedoch nicht bei jeder Bank:

„Banken reagieren unterschiedlich auf Corona und passen ihre Zinssätze seit Beginn der Pandemie deutlich häufiger an als vorher.“

Artopé erklärt weiter: „Die Zinssätze der Banken unterscheiden sich aktuell im Schnitt um bis zu 81 Prozent. Das sind knapp zehn Prozent mehr als im Januar. Und die Zinsprognose der Banken sieht nicht gut aus.“

Alleine in diesem Jahr hätten Kreditnehmer den Zahlen zufolge ganze zwei Milliarden Euro an Zinsen sparen können. Und auch die geschätzten 6,2 Millionen Deutschen, die in nächster Zeit einen Kredit aufnehmen werden, könnten ordentlich draufzahlen.

Eine Umfrage des Portals ergab, dass 63,3 Prozent der 20 Partnerbanken des Portals in den nächsten drei Monaten einen weiteren Zinsanstieg bei Konsumentenkrediten kommen sehen.

Ein Viertel der Banken prognostiziert insgesamt konstante Zinsen, gerade einmal 9,1 Prozent rechnen mit sinkenden Zinsen.

Des Weiteren führte die Umfrage zutage, dass aller Voraussicht nach auch die Zinsunterschiede zwischen den Banken größer werden.

So rechnet ein Viertel der befragten Institute mit steigenden Zinsen im Laufe der nächsten drei Monate im eigenen Hause, während ein Fünftel von sinkenden Kreditzinsen ausgeht.

„Tritt die Zinsprognose der Banken ein, wird das Angebot an Krediten für Verbraucher noch unübersichtlicher“, erklärte Artopé und rät, dass Angebotsvergleiche unabdingbar seien, möchte man sich vor zu teuren Kreditabschlüssen schützen.

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Quelle: focus.de