BangladeschLand führt Todesstrafe für Vergewaltiger ein

Bangladesch: Land führt Todesstrafe für Vergewaltiger ein – Nach tagelangen Protesten hat die Regierung Bangladeschs eine Gesetzesänderung unterzeichnet, die es dem Gericht ermöglicht, die Todesstrafe für Vergewaltiger zu verhängen.
Wie ein Kabinettssprecher bekannt gab, soll somit zukünftig jeder, der wegen Vergewaltigung verurteilt wird, mit dem Tode oder lebenslanger Haft bestraft werden. Zuvor galt lebenslange Haft als die Höchststrafe für derartige Vergehen.
Wenn eine Tat denn überhaupt aufgeklärt wurde. Denn obwohl Vergewaltigungen in Bangladesch an der Tagesordnung sind, werden die Täter nur selten verurteilt. Viele der Verbrechen kämen nicht einmal zur Anzeige, da die Opfer sich vor dem sozialen Stigma fürchten.
Nachdem dann aber vor Kurzem das Video eines sexuellen Missbrauchs durch die sozialen Netzwerke gegangen war, in dem sich eine Gruppe Männer über eine halbe Stunde lang an einer Frau vergangen hatte, zogen tausende Demonstranten mit der Forderung nach härteren Strafen durch die Straßen und skandierten dabei „Hängt die Vergewaltiger“ und „Keine Gnade für Vergewaltiger“.
Mit Erfolg. Wie der Justizminister des südostasiatischen Landes erklärte, wird die entsprechende präsidentielle Erklärung am Dienstag erwartet, durch welche die neue Regelung in Kraft trete.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden alleine in diesem Jahr in der Republik bislang fast 1000 mutmaßliche Sexualstraftaten gemeldet. Laut der Menschenrechtsgruppe Ain-o-Salish Kendra soll es sich bei mehr als einem Fünftel davon um Gruppenvergewaltigungen handeln.
Im Falle der Vergewaltigung, an welcher sich die Proteste entzündet hatten, konnten inzwischen acht Verdächtige von der Polizei festgenommen werden.
Quelle: spiegel.de