Armutsgrenzen in Deutschland definiertAb diesem Einkommen gilt man als arm

Armutsgrenzen in Deutschland definiert: Ab diesem Einkommen gilt man als arm – Wer in Deutschland je nach Einkommensgrenze als arm oder sozial ausgegrenzt gilt, darüber gibt es unterschiedliche Definitionen und Quellen. Diverse Maßstäbe werden zur Messung von Armut herangezogen – genannt werden hier etwa die Armutsrisikoquote, die Grundsicherungsquote oder die relative Einkommensarmut. Mehr als 14 Millionen Menschen in der Bundesrepublik gelten demnach als arm oder sozial ausgegrenzt. Doch ab welchem Einkommen ist man selbst betroffen? Dieser Artikel erläutert es.
Bei „Chip“ hat man unter anderem unter Bezugnahme auf einen Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes einen erläuternden Beitrag dazu verfasst. Bei dem Paritätischen Wohlfahrtsverband handelt es sich um ein Bündnis, zu welchem Einrichtungen, Gruppierungen und Organisationen der Wohlfahrtspflege gehören. Laut Angaben des Verbandes steigen die Zahlen der von Armut Betroffenen in Deutschland an.
Hauptverursacher demzufolge:
Die mit der Inflation verbundenen Preissteigerungen. Vor der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen galten ganze 840.000 Menschen in Deutschland weniger als arm als danach. Laut Verbandsangaben entspricht der Gesamtbetrag im Durchschnitt knapp 16,9 Prozent der deutschen Bevölkerung. Geordnet nach Bundesländern finden sich die höchsten Armutsquoten in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Besonders gilt dies in Bremen, wo die Armutsquote 28,9 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
Die niedrigsten Armutsquoten unter dem Bundesdurchschnitt haben laut dem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes zufolge werden Menschen EU-weit als arm erachtet, deren Einkommen sich unterhalb der sogenannten Armutsgefährdungsgrenze bewegt, deren Haushalt eine sehr geringe Erwerbsbeteiligung aufweist oder von erheblichen sozialen und materiellen Nöten betroffen ist.
Einkommensschwellen für Armut
Fasst man dies in Zahlen, können Einkommensschwellen ermittelt werden, mit denen sich angeben lässt, ab wann ein Mensch als armutsgefährdet erachtet wird. 2022 führte das Statistische Bundesamt eine Umfrage bei mehr als 60.000 Personen in Deutschland durch, welche das Einkommen der Befragten zum Inhalt hatte. Dabei konnten folgende Schwellenwerte netto definiert werden, also nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben:
Als armutsgefährdet gelten demnach Alleinlebende, die weniger als 1.250 Euro pro Monat zur Verfügung haben. Befinden sich zwei Erwachsene sowie zwei Kinder unter 14 Jahren in einem Haushalt, dem weniger als 2.625 Euro zur Verfügung stehen, so gilt dieser ebenfalls als armutsgefährdet. Dem Bericht bei „Chip“ zufolge handelt es sich dabei nicht um Festwerte, sondern die Zahlen können sich von Jahr zu Jahr verändern.
EU-weit als armutsgefährdet gilt laut einer Erklärung von „Tagesschau.de“ grob zusammengefasst, „wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt“.
Quelle: chip.de