Angela MerkelKanzlerin spricht über ihren größten Corona-Fehler

Angela Merkel: Kanzlerin spricht über ihren größten Corona-Fehler – Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel wird bald ihr Amt niederlegen, und blickte nun in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zurück auf die wohl schwerste Periode ihrer gesamten 16-jährigen Amtszeit – die Corona-Pandemie in Deutschland.
Angela Merkel gab im Gespräch erstmals offen zu, dass ihre Regierung in der Corona-Krise versagt habe. Im Interview fragte die „SZ“ Merkel nämlich, was sie am meisten bedrückt hätte in der Krisenzeit. Explizit bezieht sich die Bundeskanzlerin in Bezug auf das Regierungsversagen auf den Winter 2020 und den Schutz der Altenheime. In diesem Zeitraum starben mindestens 30.000 Menschen in den Alten- und Pflegeheimen an einer Covid-Infektion.
„Der schwächste Moment der Pandemiebekämpfung.“
So sagte Merkel gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, dass dies für sie „der schwächste Moment der Pandemiebekämpfung“ war. Eine Situation, die sie „nach wie vor traurig“ macht. Der Grund: An Weihnachten des vergangenen Jahres hat es nach ihren Angaben bereits genügend Tests gegeben. Doch trotz der Bemühungen der Bundesregierung hat es schlicht zu lange gedauert, bis die Pflegeeinrichtungen diese Tests umsetzen konnten.
Nachfolgend die wortwörtliche Antwort Merkels in der „Süddeutschen Zeitung“: „Über eine Phase bin ich nach wie vor traurig: Das war Weihnachten vorigen Jahres. Damals waren die Tests vorhanden. Und dennoch wurde in den Alten- und Pflegeheimen zu wenig getestet.
Ich habe noch persönlich versucht, das um Weihnachten herum in Telefongesprächen mit örtlich Verantwortlichen zu forcieren. Wir haben die Tests kostenlos bereitgestellt und auch die Personalkosten übernommen. Trotzdem hat es zu lange gedauert, bis das in den Pflegeheimen umgesetzt war. Das war der schwächste Moment der Pandemiebekämpfung.“
Fehler darf sich niemals mehr wiederholen
Der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, sagte diesbezüglich zur „Bild“: „Es spricht für die persönliche Größe der scheidenden Kanzlerin, ein solches Versäumnis einzuräumen.“ Dennoch dürfe sich dieser Fehler niemals mehr wiederholen.
Quelle: bild.de