Ärztepfusch: Orthopäde schneidet Patienten falschen Fuß auf – In einer Berliner Klinik ist passiert, was eigentlich nicht passieren darf: Dem Patienten Tuna K. wurde von einem Chirurgen doch tatsächlich während einer OP der falsche Fuß aufgeschnitten, nachdem er sich beim Fußballspielen einen Innenbandriss zugezogen hatte.

Der Monteur aus Berlin-Schöneberg wurde nach der Diagnose in die Evangelische Elisabeth-Klinik in Berlin-Mitte überweisen. Dort sollte das Gelenk des Mannes mithilfe von Implantaten stabilisiert werden. Dementsprechend wurde das betroffene Bein rasiert, markiert und desinfiziert.

Wie „Bild“ berichtet, wurde der Eingriff unter Federführung eines Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie am 25. November vorgenommen.

Als der Patient schließlich aus der Narkose wieder erwachte, sei er gefragt worden, ob er Schmerzen habe. Tuna K. darauf: „Ja, am rechten Fuß.“

Die Pflegerin erwiderte: „Klar, da sind Sie ja auch operiert worden ...“

„Der Eingriff, der an meinem linken Fuß vorgenommen werden sollte, wurde an meinem rechten gesunden ausgeführt!“, zitiert „Bild“ den erschütterten Tuna K.

Sofort wurde der Chefarzt gerufen, der die Situation jedoch herunterspielte und K. zufolge jovial gesagt haben soll: „Das rechte Bein ist jetzt noch stärker geworden! Und morgen operieren wir das richtige.“

Wie es weiter heißt, habe der Chirurg selbst betreten reagiert und erklärt, dass er zwischen den OP-Sälen gewechselt habe und an der rechten Seite des OP-Tisches angekommen sei – jedoch hätte er von links kommen müssen.

Der „Bild“ verriet Fachanwältin Dr. Ruth Schultze-Zeu: „Es handelt sich um einen groben Behandlungsfehler mit grobem Organisationsverschulden!“

Denn Krankenhäuser seien gesetzlich verpflichtet, vor einer OP eine Checkliste abzuarbeiten, anhand derer noch vor dem ersten Schnitt Faktoren wie die Identität des Patienten, die Eingriffsstelle und auch die -seite abgeglichen werden.

Auf Anfrage des Blattes erklärte der Chefarzt: „Wir bedauern sehr, dass Herr K. in unserem Haus diesen unnötigen Eingriff erfahren hat. Sollte Herr K. meine Bemerkung nach der OP als unangemessen empfunden haben, möchte ich mich in aller Form entschuldigen.“

Quelle: bild.de