9-Euro-Ticket: Grünenchefin will Nachfolgemodell – Fraglos ließe sich an dieser Stelle über brechend volle Züge debattieren, Fakt ist aber: Das 9-Euro-Ticket erfreut sich größter Beliebtheit. Offenbar ist der Bedarf nach einer Flatrate im Regional- und Nahverkehr groß, weshalb immer mehr Stimmen laut werden, die ein Nachfolgemodell fordern.

Nachdem sich kürzlich erst das Umweltbundesamt für vergünstigte Jahrestickets auch nach dem Ende der Entlastungsmaßnahmen ausgesprochen hatte, äußerte sich nun auch die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, zu dem Thema.

Und auch sie hält einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets für denkbar.

„Bild am Sonntag“ erklärte Lang: „Wir lassen jetzt untersuchen, ob Menschen wegen des Tickets wirklich vom Auto auf die Bahn umsteigen. Sollte das so sein, müssen wir in der Koalition unbedingt darüber reden, wie wir an diesen Erfolg anknüpfen können.“

Anders verhalte es sich mit dem Tankrabatt:

„Der Tankrabatt ist auf drei Monate begrenzt, und das sollte auch so bleiben.“ Der Grünenchefin zufolge gebe es „klügere Maßnahmen“, um Pendler zu unterstützen.

Bezüglich der steigenden Energiekosten stellt Lang weitere Entlastungen in Aussicht. Immerhin würden die hohen Gas- und Strompreise im Herbst und Winter endgültig bei den Menschen ankommen.

„Wir sprechen darüber, welche weiteren Entlastungen wir dann auf den Weg bringen müssen.“

Diese sollten in der Zukunft noch zielgerichteter, Zuschüsse sozial gestaffelt sein. Außerdem fordert Lang, den Harzt-IV-Satz um 50 Euro anzuheben, und bläst damit ins gleiche Horn, wie zuvor schon Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Mit Blick auf das aktuelle Geschehen stelle sich die Frage nach einer Schuldenbremse nicht: „Klar ist für uns Grüne: Am Sozialen wird nicht gespart. Nicht am Bürgergeld, nicht an der Kindergrundsicherung, nicht an der notwendigen Entlastung der ärmeren Haushalte.“

Spare man an dieser Stelle, bestehe die Gefahr, dass noch mehr Menschen in die Armut abrutschen und damit das Vertrauen in den Staat verlören. „Das gefährdet die Grundlagen unserer Demokratie.“

Quelle: spiegel.de