50 Milliarden Euro pro Jahr: Die Ausgaben der Bundeswehr – Im letzten Jahr wurde im offiziellen Wehrbericht veröffentlicht, an welchen Stellen die Bundeswehr das meiste Geld benötigen würde. Schließlich soll der Zustand unserer Armee nicht der Beste sein, so weit die Aussagen von Experten, Politiker aber auch Soldatinnen und Soldaten selbst. Ein Zustand, den die Bundesregierung mit einem 100 Milliarden Euro Paket verbessern will.

Allerdings hatte nun der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erklärt, dass das Sondervermögen nicht reichen wird. Davon einmal abgesehen steigt seit dem Jahre 2014 das Sondervermögen für die Bundeswehr. Hierbei wurden jährlich rund 50 Milliarden Euro in den Verteidigungshaushalt investiert, weshalb natürlich die Frage aufkommt, wo das ganze Geld hingeht.

Verteidigungshaushalt steigt seit 2014 stark an

Nun zeigt ein Blick in die Wehretats, wofür man in den letzten Jahren wirklich Geld bei der Bundeswehr ausgegeben hat. Diese offenbaren, dass der Verteidigungshaushalt seit 2014 kontinuierlich anstieg. Waren es 2014 noch 32,4 Milliarden Euro, welche die Bundesregierung in die Bundeswehr investierte, waren es 2022 ganze 50,33 Milliarden Euro.

Auf der Homepage der Bundeswehr zur „Entwicklung und Struktur des Verteidigungshaushalts“ heißt es: „Wichtiger Indikator für die 'Trendwende Finanzen' sind die steigenden Ressourcen für Rüstungsinvestitionen, um den Investitionsstau der vergangenen Jahre aufzulösen und militärische Fähigkeiten erhalten sowie weiterentwickeln zu können.“

Alleine im Jahr 2021 standen der Bundeswehr 46,93 Milliarden Euro zur Verfügung. Dieser gewaltige Betrag beim Verteidigungshaushalt 2021 setzte sich unter anderem wie folgt zusammen:

  • Betriebsausgaben rund 25,8 Milliarden Euro (54,9 Prozent)

Dazu zählen unter anderem Personalkosten von 13,2 Milliarden Euro, die „sonstigen Betriebsausgaben“ (8,02 Milliarden Euro) sowie Materialerhaltung (4,53 Milliarden Euro).

  • Neue Investitionen rund 10,3 Milliarden Euro

Dazu zählen Beschaffungen bezüglich der Bewaffnung der Bundeswehr mit rund 8,7 Milliarden, aber auch rund 1,7 Milliarden für die Erforschung und Erprobung von Waffensystemen.

  • Hinzu kommen 1,4 Milliarden Euro für Baumaßnahmen der Bundeswehr 2021.

Mit dem neuen Sondervermögen des Bundestages soll die Bundeswehr 2023 zu den regulären 50,1 Milliarden insgesamt 8,4 Milliarden Euro mehr erhalten. Die ehemalige Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht sagte:

„Einmalige Gelegenheit, die großen Lücken des jahrzehntelangen Sparens zu schließen“

„Das Sondervermögen für die Bundeswehr ist eine einmalige Gelegenheit, die großen Lücken des jahrzehntelangen Sparens zu schließen. Wir werden sie ergreifen, um unsere Streitkräfte schnell und effektiv zu modernisieren und sie ihrem Auftrag entsprechend für die Zukunft auszustatten.“ Das Verteidigungsministerium erläuterte indes auf seiner Webseite:

„Um die Lücken vergangener Jahre zu schließen, wird in die Ausrüstung der Bundeswehr – vor allem in die Bereiche Fähigkeitserhalt, -entwicklung und Digitalisierung – investiert. […] Für militärische Beschaffung, wehrtechnische Forschung, Entwicklung und Erprobung werden im Einzelplan 14 für das Jahr 2023 rund 9,6 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Damit kann zum Beispiel in die Beschaffung weiterer Großraumtransportflugzeuge vom Typ A400M investiert werden. Auch die fortgesetzte Beschaffung des Eurofighters oder von Flottendienstbooten der Klasse 424 ist gesichert.“

Quelle: stern.de