20.000 Pfund Plastik im „Müllbesen“: The Ocean Cleanup erfolgreich im Meer getestet – Der „Great Pacific Garbage Patch“. Eine gewaltige Masse an Kunststoff, die geschätzte 1,8 Trillionen Plastikteile enthält: die größte Zusammenballung an Plastik unseres Planeten in einem Weltmeer. Bereits als Teenager begründete der Niederländer Boyan Slat sein Projekt „The Ocean Cleanup“ – nun verzeichnet die Nonprofit-Organisation erste Erfolge, wie ein Video zeigt.

Immer wieder machten Videos von ersten Prototypen des „Meeresrechens“ von The Ocean Cleanup im Laufe der Jahre im Netz die Runde. Das Ziel der Organisation: Mit den schwimmenden Gerätschaften bis 2040 ganze 90 Prozent des schwimmenden ozeanischen Kunststoffs abzufischen. Der erste Prototyp für dieses Unterfangen brach 2018 auseinander. Das jüngste Modell ist deutlich erfolgreicher.

Es hört auf die Bezeichnung: „Jenny“

Sie feiert nun ihren ersten großen Erfolg. Jenny wurde im August im Pacific Garbage Patch zu Wasser gelassen, seitdem brachte das System gewaltige Plastikmengen aufs Schiff, ohne Schaden zu nehmen. In seinen Falten verfingen sich demnach bereits 20.000 Pfund Kunststoff, die über die Bauweise der Konstruktion an ein Netz weitergegeben wurden.

Mit einer Geschwindigkeit von rund 1,5 Knoten wird die gesamte Konstruktion aus Kamm und Netz durch das Wasser gezogen – die Abfälle werden zugleich von den Meeresströmungen aktiv in das flexible, U-förmige System getrieben. Frühere Versionen waren noch rohrförmig und starr gewesen.

Müll zu Brillen

Alle paar Wochen nimmt sich die Schiffsmannschaft eines solchen Netzes an und leert den Inhalt auf das Schiff, wie im Video zu sehen. In einer Mitteilung der Organisation dazu heißt es (Übers. d. Verf.): „8. Oktober 2021: Die letzte Testextraktion von System 002 und der Moment, in dem uns klar wurde, dass die Reinigung des Great Pacific Garbage Patch möglich ist.“ Die Abfälle des Testlaufs wurden per Schiff an Land verfrachtet, wo sie recycelt wurden.

Sie werden zu Sonnenbrillen umgearbeitet, die man wiederum für 200 US-Dollar (umgerechnet rund 172 Euro) verkauft, um die Aktion zu finanzieren. Da jede der Gerätschaften von The Ocean Cleanup pro Einsatz 10.000 bis 15.000 Kilogramm Kunststoff aufnehmen kann, geht Erfinder Boyan Slat davon aus, dass etwa zehn Jennys notwendig sein werden, um in fünf Jahren rund 50 Prozent des pazifischen Müllberges abzutragen.

Quelle: unilad.co.uk