„Zack Snyder's Justice League“ – Film-Kritik – Mittlerweile sind vier Jahre vergangen, seit die Superhelden-Vereinigung der „Justice League“ in den Kinos lief. Damals musste Regieikone Zack Snyder aufgrund einer Familientragödie kurzfristig den Regiestuhl verlassen, weshalb Joss Whedon übernahm. Jetzt ist Zack Snyder aber zurück – und das mit seiner eigenen Schnittfassung von „Justice League“.

Herausgekommen ist dabei eine unglaubliche Version, die jene aus dem Jahre 2017 zu Staub zerfallen lässt. Denn der vierstündige (!) „Zack Snyder's Justice League“ hat mit dem Film von damals nichts mehr gemein. Aber der Reihe nach, ein paar Worte zum Plot: In „Justice League“ steht das furchteinflößende Wesen „Steppenwolf“ im Mittelpunkt, das mit einer Armada Paradämonen die Erde überfallen will.

Komplett eigenständige Version des Superhelden-Epos

Um das zu verhindern, wendet sich Bruce Wayne (Ben Affleck) alias Batman an Diana Prince (Gal Gadot), die als Wonder Woman bereits an seiner Seite gekämpft hat. Gemeinsam wollen sie ein Team aus Superhelden zusammenstellen, um es mit der Invasion aufzunehmen. Zu ihren Rekruten zählen dabei Aquaman (Jason Momoa), der unter Wasser lebt, der blitzschnelle The Flash (Ezra Miller) sowie der roboterhafte Cyborg (Ray Fisher). Im Verbund nehmen sie es mit den Angreifern auf.

So weit, so bekannt, doch der neue Cut „Zack Snyder's Justice League“ bietet eine komplett eigenständige Version des Superhelden-Epos. Nicht nur, dass der Streifen noch erwachsener erscheint als die Ur-Version es schon war – der Snyder-Cut macht den Streifen noch düsterer, emotionaler und bietet beträchtlichen Tiefgang.

Snyder-Cut mit unglaublicher Tiefe

So wird wesentlich mehr Zeit in die Charakterentwicklungen, aber auch in die Hintergrundgeschichten zu den Gegenspielern der Justice League wie Steppenwolf oder Darkseid investiert. Richtig gelungen sind zudem die ganzen Verzweigungen zu den Filmen rund um Batman und Co., wie beispielsweise „Man of Steel“ oder „Batman V Superman“.

Das verleiht dem Ganzen eine unglaubliche Tiefe über ganze vier Stunden Spielzeit. Das alles ist so gut in Szene gesetzt und miteinander verwoben, dass dabei die Spannung nie verloren geht. Der Snyder-Cut ist ein fantastisches Superhelden-Epos. Eines, das zwar auch seine humorigen Momente und jede Menge Herz hat, aber eben auch vor satter Action strotzt.

Alles wunderbar zusammengehalten von dieser intensiven dunklen Atmosphäre samt neuem Soundtrack, die dem Streifen dann den letzten Schliff zu einem völlig neuen „Justice League“ verleihen. Das ist beeindruckend, unterhaltsam und fesselnd. Ganz zu schweigen von der begnadet detaillierten 4K-Optik. Ja, „Zack Snyder's Justice League“ ist ein Meisterwerk, das anders als zuvor auf einen zweiten Teil hoffen lässt. Applaus!

Zack Snyder's Justice League (Warner Bros. Entertainment) – VÖ: 27. Mai. 21