Vivarium - Das Haus ihrer (Alp)Träume – Film-Kritik – Es ist immer wieder erfrischend zu sehen, dass Filmemacher ganz andere Wege gehen als die breite Masse. So ist das auch bei diesem Genremix aus Psycho-Thriller, Mystery-Drama und einen Tick Mindfuck.

„Vivarium“ ist, trotz der namhaften Besetzung mit Jesse Eisenberg und Imogen Poots in den Hauptrollen, weit weg vom Hollywood-Genrestandard. Und das ist auch gut so, denn hier wird die Suche nach einem trauten Eigenheim zum wahren Alptraum. Das Pärchen Tom und Gemma ist nämlich auf der Suche nach eben diesem perfekten Zuhause.

Als der seltsame Immobilienmakler Martin dem Paar in Yonder, einer bizarren Vorstadtsiedlung mit lauter identischen Häusern und Straßen, das Haus Nummer 9 zeigt, wollen die beiden so schnell wie möglich diese unwirkliche Gegend wieder verlassen.

Doch jede Straße, die sie in der labyrinthartigen Wohnsiedlung nehmen, führt sie genau wieder zu diesem Haus zurück. Bald merken sie, dass die Suche nach dem Traumhaus sie in einen schrecklichen Alptraum gestürzt hat, aus dem es wohl so schnell kein Erwachen gibt. Herausgekommen ist ein Streifen, der spätestens, als das Paar in dieser Siedlung ankommt, ein überaus unbehagliches Gefühl auslöst.

Das ändert sich auch bis zum Schluss nicht, wo noch eine gute Portion Verzweiflung und Bedrohung hinzukommen. Gerade diese surrealistischen, sterilen Kulissen in „Vivarium“ bauen eine extrem böse Atmosphäre auf, und das ganz ohne plakativen Horror.

Dieser findet im Kopf statt, wenn man mit den beiden mitleidet. Ansonsten steckt der Film voller Metaphern, die wiederum zum Nachdenken anregen sollen, um auf das große Ganze hinter dem Film aufmerksam zu machen. Positiv sind da noch Jesse Eisenberg und Imogen Poots zu erwähnen, die den Charakteren so viel Tiefe verleihen.

Kurzum, „Vivarium - Das Haus ihrer (Alp)Träume“ ist erfrischend anders, zuweilen verstörend, aber durchweg spannend mit einem nachdenklichen Thema. Einer dieser besonderen Filme, dem Genrefans ihre Aufmerksamkeit schenken sollten.

Vivarium - Das Haus ihrer (Alp)Träume (Concorde Video) – VÖ: 12. Jun. 20