Um anstößige Inhalte zu entfernen: Romane mit James Bond wurden geändert – Es ist Stand dieser Meldung erst wenige Tage her, dass eine heftige Kontroverse um Kinderbücher des bekannten Autors Roald Dahl entbrannt ist. Der Verlag Puffin wollte Werke wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ändern, um sie für ein modernes, politisch korrektes Publikum „inklusiver“ zu machen. Ein öffentlicher Aufschrei machte diesen Ambitionen ein Ende. Nun wurde mit James Bond die nächste popkulturelle Ikone dem Zeitgeist angepasst.

Gemeint sind die Originalromane aus der Feder von Bond-Schöpfer Ian Fleming. Denn zum 70. Jahrestag der Veröffentlichung des Klassikers „Casino Royale“ werden diese nicht nur umgeschrieben, sondern auch mit einer entsprechenden Inhaltswarnung versehen. Rechteinhaber Ian Fleming Publications Ltd. hatte zuvor so genannte Sensitivity Reader beauftragt, die Werke des Bond-Erfinders zu prüfen. Dabei stellte sich heraus, dass die Bücher aus den 1940er und 1950er Jahren „hochgradig anstößig“ waren.

Wenig überraschend für Bond-Leser:

In den Romanen geizen die Figuren nicht mit entsprechenden Kommentaren oder beleidigenden Bezeichnungen gegenüber Angehörigen ethnischer Minderheiten. Insbesondere Schwarze würden in den Büchern an „vielen Stellen“ mit Schimpfwörtern bedacht, heißt es etwa bei „LADbible“. Die meisten dieser Passagen wurden deshalb umgeschrieben. In anderen Fällen wurden ganze rassistisch aufgeladene Beschreibungen direkt von den Lektoren entfernt.

Außerdem wurden die Bücher laut dem Unterhaltungsportal „Variety“ mit einem so genannten „Content-Warnhinweis“ versehen. Dieser liest sich wie folgt: „Dieses Buch wurde zu einer Zeit geschrieben, in der Ausdrücke und Einstellungen, die von modernen Lesern als beleidigend empfunden werden könnten, an der Tagesordnung waren. In dieser Ausgabe wurden eine Reihe von Aktualisierungen vorgenommen, die dem ursprünglichen Text und der Zeit, in der er spielt, so nahe wie möglich kommen“.

Zuvor hatten US-Verlage mit Ian Fleming zu seinen Lebzeiten Änderungen vereinbart

Nach dem Bericht von „LADbible“ wurden diese Änderungen in Zusammenarbeit mit dem Autor für ein Buch vorgenommen. Bei „Leben und sterben lassen“/„Live and Let Die“ wurden diese Änderungen geplant, da das Buch in Jamaika spielt und auch viele anstößige Bezüge auf die Hautfarbe der Menschen dort enthalten soll. In der Neuauflage zum 70. Jubiläum sollen diese Änderungen umgesetzt werden. Seitens des amerikanischen Verlages wurde eine Stellungnahme zur Begründung abgegeben. Wir geben sie hier ungekürzt wieder:

„Wir von Ian Fleming Publications haben uns den Text der Original-Bond-Bücher angesehen und entschieden, dass es am besten ist, Ians Beispiel zu folgen. Wir haben Änderungen an 'Leben und sterben lassen' vorgenommen, die er selbst genehmigt hat. In Anlehnung an Ians Vorgehensweise haben wir uns verschiedene rassistische Ausdrücke in den Büchern angesehen und eine Reihe einzelner Wörter gestrichen oder durch Begriffe ersetzt, die heute gebräuchlicher sind, aber der Zeit entsprechen, in der die Bücher geschrieben wurden. Wir möchten die Leser ermutigen, die Bücher selbst zu lesen, wenn die neuen Taschenbücher im April erscheinen.“

Manchen gehen die Änderungen nicht weit genug

Laut „LADBible“ sollen die Romane nach wie vor viele „sexistische und homophobe Sätze“ enthalten, die vor allem einige Nutzer auf Twitter stören und „verwirrend auf Leser wirken“.

Quelle: ladbible.com