Tropic Thunder: Ben Stiller verweigert „Entschuldigung“ für Film – Seit seinem Erscheinen wird der Film „Tropic Thunder“ des Komikers und Regisseurs Ben Stiller immer wieder kontrovers diskutiert. Doch auch nach vielen Jahren wüster Beschimpfungen und Vorwürfen des angeblichen Rassismus steht Stiller zu seinem Film, zu seiner Besetzung, zu Szenen, die angeblich bestimmte Stereotypen bestätigen würden, und zu der Entscheidung, Robert Downey jr. im Film eine Figur mit „Blackfacing“ spielen zu lassen. Nun hat Stiller persönlich auf einen Tweet geantwortet, in dem er für „Tropic Thunder“ gelobt wurde.

So reagierte er auf seinen Film von 2007: „Ich werde mich nicht für 'Tropic Thunder' entschuldigen. Ich weiß nicht, wer das gesagt hat. Es war ein kontroverser Film seit der Eröffnungsnacht“, twitterte der Hollywoodstar in einer direkten Antwort laut einem Bericht von „LADbible“. „Ich bin stolz auf ihn und die Arbeit, die jeder dazu beigetragen hat“, fügte Stiller hinzu. Der Komiker reagierte damit auf direktes Lob und Kritik eines Twitter-Nutzers.

Dieser schrieb:

„@BenStiller Hören Sie auf, sich dafür zu entschuldigen, dass Sie diesen Film gemacht haben. Er war und ist saukomisch. Besonders jetzt, angesichts der Cancel Culture. Es ist ein FILM. Man sollte einfach darüber hinwegkommen. Ich bin GESTORBEN vor Lachen, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, und alle anderen auch.“ Nachdem Stiller betont hatte, dass er keinesfalls vorhabe, sich für den Film zu entschuldigen, antwortete der User: „Ich schätze, die Leute haben das gesehen ... sie haben es genommen, es verdreht und dann haben sie das getan. Ich stehe zu Ihnen, Bro.“

Vermutlich bezog sich der Nutzer damit auf einen Tweet von Ben Stiller aus dem Jahr 2018. Damals hatte sich der Komiker zu dem Film bekannt und angegeben, sich bereits bei der Veröffentlichung 2007 entschuldigt zu haben: „Tatsächlich wurde Tropic Thunder vor 10 Jahren bei der Veröffentlichung boykottiert und ich habe mich damals entschuldigt. Er sollte sich nur über die Schauspieler lustig machen, die alles für einen Filmpreis tun würden“.

Stiller stehen viele Nutzer und Fans zur Seite:

Jemand schrieb auf Twitter: „Gut gemacht. Menschen sollten nicht ‚erpresst‘ werden, sich für Comedy, Literatur, Filme oder Kunst, die sie geschaffen haben, zu entschuldigen. Vor allem nicht, wenn etwas, das einmal akzeptabel war, nun aufgrund einer Verschiebung der gesellschaftlichen Normen als inakzeptabel gilt.“ Jemand sprang ihm bei: „Entschuldigen Sie sich nie dafür. Downey Jr. verdient einen Oscar für den Film“.

„Tropic Thunder“ zeigt ungeschminkt verschiedene Klischees und Stereotypen, aber der Film ist seit seinem Erscheinen 2007 unbestreitbar als Satire zu erkennen. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe in Ungnade gefallener Schauspieler, die sich mit einem sozialkritischen Kriegsdrama wieder ins Gespräch bringen wollen – und sich dabei unversehens im Dschungel verirren und in reale terroristische Aktivitäten verwickelt werden.

Gleichzeitig erlebt der Zuschauer, wie die oberflächliche und bigotte Gesellschaft Hollywoods und seiner schwerreichen Produzenten darauf reagiert. So verkörpert Robert Downey Jr. im Film etwa einen weißen heterosexuellen Schauspieler, der jede Rolle eines Homosexuellen oder eines anderen Vertreters einer anderen Minderheit annimmt, nur um des Erfolges und der Zugkraft solcher Themen willen – und sich für den Kriegsfilm in der Handlung die Haut schwarz färben lässt.

Eine unmissverständliche Kritik seitens „Tropic Thunder[s]“ am sogenannten „Whitewashing“, das in Hollywood jahrzehntelang praktiziert wurde, um in Filmen nur weiße Schauspieler zu besetzen. 2020 sprach Robert Downey Jr. in dem weltweit bekannten Podcast von Joe Rogan über seinen Auftritt mit dem sogenannten „Blackface“. Wörtlich sagte er dort: „[Ben] wusste genau, welche Vision er für diesen Film hatte, er hat sie umgesetzt, es war unmöglich, dass am Ende nicht ein Alptraum von einem Film herauskommen würde, der irgendjemanden beleiden würde“.

Weiter erklärte Downey Jr.: „90 Prozent meiner schwarzen Freunde meinten so zu mir, ‚Alter, das war großartig.‘ Ich kann [den anderen 10 Prozent] nicht widersprechen, aber ich weiß, wo mein Herz schlägt.“

Quelle: ladbible.com