The King of Staten Island – Film-KritikEine dramatische Komödie mit Hirn

„The King of Staten Island“ – Film-Kritik – Immer wieder im Filmjahr bekommen wir den einen oder anderen besonderen Streifen zu sehen. Einer, der dieser Kategorie angehört, ist sicher „The King of Staten Island“ von Judd Apatow. Die neue Komödie von Genre-King Apatow bringt das nächste Comedy-Talent auf die große Leinwand – nämlich „Saturday Night Live“-Durchstarter Pete Davidson.
Das allerdings in einer nicht ganz so unbeschwerten Komödie, wie man es nun erwarten könnte. „The King of Staten Island“ bewegt sich fernab des üblichen Klamauk-Kinos, auch wenn es hier richtig viel zu lachen gibt. Aber der Film hat Tiefgang, hat auch Drama in sich mit einer – gerade in diesen eher schweren Zeiten – positiven Kernaussage: „Sag ja, zum Leben!“
Im Film geht es um Scott, der erst sieben Jahre alt war, als sein Vater bei einem Einsatz als Feuerwehrmann ums Leben gekommen ist. Inzwischen ist er Mitte zwanzig und hat im Leben nicht viel erreicht – sein Traum von einer Karriere als Tattoo-Künstler scheint in weiter Ferne zu liegen. Während seine ambitionierte jüngere Schwester aufs College geht, wohnt Scott noch immer bei seiner überarbeiteten Mutter.
Sein Alltag besteht aus dem Konsum nicht immer legaler Substanzen, Abhängen mit seinen ebenso verpeilten Freunden und gelegentlichen Sex-Dates mit seiner Kindheitsfreundin Kelsey. Doch als seine Mutter beginnt, einen großmäuligen Feuerwehrmann zu daten, löst das eine Kette von Ereignissen aus, die Scott zwingt, sich seiner Vergangenheit zu stellen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
„The King of Staten Island“ gefällt – und zwar vor allem, weil es keine schnöde unbekümmerte Popcorn-Komödie ist. Zwar gibt es hier reichlich lustige Szenen, die einem zum Lachen bringen. Aber schaut man sich das Gesamtwerk an, ist dies ein Drama, kein Feel-good-Movie. Hier macht vorrangig der trockene Humor den Spaßanteil aus.
Der Plot an sich ist eher eindringlich, traurig und es gibt zahlreiche Momente, die zum Nachdenken anregen. Am Ende steht also ein Film, der sich von der Masse der Genreproduktionen abhebt. Dabei wollen wir Pete Davidson in der Hauptrolle nicht unerwähnt lassen. Denn der macht einen tollen Job mit seiner authentischen Performance.
Generell ist die filmübergreifende schauspielerische Leistung klasse. Macht euch also bereit für einen genialen Streifen, der sich zwischen Komödie und Drama bewegt – mit reichlich Tiefe, Humor und einer lebensbejahenden Kernaussage. Applaus für: „The King of Staten Island“!
The King of Staten Island (Universal Pictures) – VÖ: 05. Nov. 20