„Sonne und Beton“ – Film-Kritik – Dass Filme aus deutschen Land jenseits von Hollywood auf hohem Niveau begeistern können, sieht man immer mehr. Eines dieser Film-Highlights aus Deutschland ist „Sonne und Beton“, der sich zwischen Coming-of-Age- und Sozialdrama bewegt. Ein eindringlicher Jugendfilm um den bewegenden Alltag im Berliner Problembezirk.

Der Streifen von Regisseur David Wnendt basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Felix Lobrecht und überzeugt mit einem beeindruckenden und überaus authentischen Newcomer-Cast. In „Sonne und Beton“ geht es nach Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas, Gino und Julius sind solche Opfer.

Die Problembezirke Deutschlands

Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.

„Sonne und Beton“ gelingt es, die Story mit einer wunderbar erzählerischen Wucht in Szene zu setzen. Dies mit beeindruckender Authentizität, was auch an der Wahl der perfekt gecasteten Schauspieler liegt. Auch dass man ein solch heikles und vor allem aktuelles Thema verfilmt hat, nämlich das (Über)leben in einem Problembezirk Deutschlands – und dies auf diese mitreißende wie bewegende Art und Weise – macht den Film zu etwas ganz Besonderem.

Problematik damals wie heute präsent

Zwar spielt das Ganze im Jahr 2003, aber die Problematik ist auch ganze 20 Jahre später noch so omnipräsent wie damals. Wir können allen, die Interesse an der Ghetto-Thematik und natürlich an Jugenddramen haben, „Sonne und Beton“ nur wärmstens empfehlen. Denn es ist einer der besten Streifen aus Deutschland der letzten Jahre.

Sonne und Beton (Constantin Film) – VÖ: 17. Aug. 23