„Smile – Siehst du es auch?“ – Film-Kritik – In der Welt des Horror-Films sprießen von Jahr zu Jahr unzählige neue Streifen empor. Viele von ihnen verschwinden dabei direkt wieder in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit. Glücklicherweise sind darunter aber auch immer wieder echte Perlen zu finden. So wie in diesem Jahr der Horror-Thriller „Smile – Siehst du es auch?“, der sich zur Horror-Überraschung 2022 und weltweiten Box Office-Sensation mauserte.

Zwar hatte der Film ein Produktionsbudget von 17 Millionen US-Dollar, aber mit diesem Erfolg hatte wohl niemand gerechnet, spielte er bereits nach zwei Wochen die Ausgaben wieder ein. Geld hin, Geld her, Zahlen jucken am Ende des Tages die Zuschauer nicht. Viel mehr das, was einem geboten wird – und hier feierten Kritiker und Horror-Fans gleichermaßen das Spielfilmdebüt von Regisseur Parker Finn.

Brillant effektives Gruselkino

Denn es ist ein extrem atmosphärischer und herrlich gruseliger Horror-Streifen zugleich. Ein Film, der eine tolle Bedrohlichkeit aufbaut, um einem dann mit etlichen Jump Scares den Puls in die Höhe und kalte Schauer über den Rücken treibt. Auch wenn der Plot dabei jetzt keine Innovationsbäume ausreißt, so ist er dennoch effektiv inszeniert. Generell weiß der Film mit bekannten Genremitteln so umzugehen, dass man brillantes Gruselkino bekommt, das zu keiner Minute altbacken oder langweilig wirkt.

In „Smile – Siehst du es auch?“ geht es um Dr. Rose Cotter, die Zeugin eines bizarren, traumatischen Vorfalls mit einem ihrer Patienten wird. Im Anschluss daran wird sie zunehmend mit erschreckenden und unerklärlichen Ereignissen konfrontiert. Eine bösartige, übernatürliche Kraft scheint fortan ihr Leben zu bestimmen und sie zu terrorisieren. Um zu überleben und dieser schrecklichen neuen Realität zu entkommen, muss sich Rose den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

Einmal lächeln, bitte

Es braucht gar nicht mal viel, um Menschen das Fürchten zu lehren. „Smile – Siehst du es auch?“ weiß genau diesbezüglich grandios den Unheimlich-Kopf zu drücken, nämlich einfach nur den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. In „Smile“ ein mächtiges Mittel, um maximales Unbehagen auszulösen. Hinzu kommt ein wahres Jump-Scare-Gewitter und eine düstere, intensive Stimmung, die im Zusammenspiel einen herrlichen Horror-Trip erschaffen.

Einer, der in etlichen Momenten direkt ohne Umwege auf einen losgeht, dies stets sehr effektiv. Ein wenig verliert das Grauen den Grusel, sobald es um die Auflösung des unheimlichen Bösen geht, jedoch gibt es ein furioses Finale mit einem überraschenden, aber nachvollziehbaren Ende. „Smile – Siehst du es auch?“ ist alles in allem ein starker Beitrag für das Horror-Genre und definitiv das lächelnde Grusel-Highlight in diesem Jahr.

„Smile“ (Paramount Home Entertainment) – VÖ: 15. Dez. 22