Shadow in the Cloud – Film-KritikAbgefahrener Weltkriegs-Monster-Horror

„Shadow in the Cloud“ – Film-Kritik – In der Filmgeschichte gab es schon so einige bizarre Streifen. Auch „Shadow in the Cloud“ von Regisseurin und Drehbuchautorin Roseanne Liang knallt in die Kategorie der „besonderen“ Filmwerke. Das ist aber in diesem Fall alles andere als negativ gemeint. Denn dieser herrlich mutige Genre-Mix bietet reichlich Unterhaltung.
So hat man den Plot in der Zeit des Zweiten Weltkriegs angelegt, eine Air-Force-Pilotin in einen Bomber gesetzt und ein Monster als ungebetenen Passagier dazugesetzt. Fertig ist „Shadow in the Cloud“. Klingt wild? Ist es auch, daher nachfolgend ein paar Worte zum Plot: die Air-Force-Pilotin Maude Garrett wird mitten im Zweiten Weltkrieg beauftragt, einen Koffer mit streng geheimem Inhalt zu befördern und sich dafür an Bord einer B-17 Flying Fortress zu begeben.
Die rein männliche Besatzung ist über die Anwesenheit der jungen Frau nicht begeistert und verweist sie auf den Platz im kugelförmigen Waffenturm am Rumpf des Bombers. Von dort aus beobachtet sie eigenartige Schatten an den Tragflächen und sichtet feindliche Kampfflieger zwischen den Wolken. Doch die Männer nehmen ihre Warnungen nicht ernst.
Erst als es Maude gelingt, einen gegnerischen Luftangriff mit dem eingebauten Maschinengewehr abzuwehren, beginnt die Crew, die wahre Identität der unerwünschten Passagierin zu hinterfragen. Doch die misstrauischen Kollegen sollen nicht ihr einziges Problem bleiben: An Bord der Flying Fortress macht sich eine unheimliche Kreatur an den Geräten zu schaffen und attackiert die Besatzung. Maude setzt nun alles daran, um ihre wertvolle Fracht zu schützen.
Nun einen gewissen feministischen Touch kann man „Shadow in the Cloud“ nicht absprechen, das fällt sofort ins Auge. Davon abgesehen haben wir es hier mit einem überaus interessanten Streifen zu tun, der sich erfrischend weit weg von den ganzen Hollywood-0815-Produktionen bewegt.
Wer sich also Popcorn-Kino erhofft, wird es hier nicht so sehr finden. Zu Beginn setzt man auf eine eher klaustrophobische Atmosphäre, diese wird dann immer mehr ergänzt durch düsteren Monster-Horror, um am Ende in die Vollen zu gehen, mit stellenweise irrer Action. Gut gefallen hat auch die ungewohnte Erzählweise.
So ertappt man sich immer wieder dabei, dass man in einer der vielen bizarren Situationen feststeckt und sich fragt, was da grade bitte abgeht. Doch der Film klärt das in seinem Verlauf gut auf. Man sollte halt keinen großen Realismus erwarten, sondern sich auf diesen rund 80-minütigen Trip einlassen.
Gut gefallen hat übrigens auch der Cast rund um Hauptdarstellerin Chloë Grace Moretz, der den Film noch mal eine Qualitätsstufe nach oben hievt. Unter dem Strich überzeugt „Shadow in the Cloud“ als kreativer Genremix, der auf seine ganz eigene Art den Spaß in die Heimkinos bringt.
Shadow in the Cloud (Capelight Pictures) – VÖ: 30. Apr. 21