Seit Konto-Sharing-Sperre: Nutzerzahlen bei Netflix steigen – Netflix ist mit seiner neuen Strategie in Sachen Konto-Sharing ein großes Risiko eingegangen, das sich auf lange Sicht aber tatsächlich gelohnt haben könnte. Marktforschungsanalysen zufolge habe der Streaming-Gigant zumindest in den USA seit dem schärferen Vorgehen gegen geteilte Accounts nämlich Nutzerzuwächse in Rekordhöhe zu verzeichnen.

So habe sich die Zahl der Netflix-Neuanmeldungen vom 25. bis 28. Mai im Vergleich zum vorherigen 60-Tage-Durchschnitt mehr als verdoppelt.

Zwar sei auch die Zahl der Kündigungen in die Höhe gegangen, allerdings seien dem Marktforschungsinstitut „Antenna“ zufolge mehr Kunden gekommen als gegangen. Konkret habe sich das Verhältnis von Neuanmeldungen und Kündigungen seit dem 23. Mai um 25 Prozent verbessert.

Die Zahlen entsprechen den Erwartungen des Anbieters, die in Zahlen zuvor mit Investoren geteilt worden waren, und decken sich mit den Erfahrungen in Kanada, wo man das Sharing schon seit längerem einschränkt. Auch dort waren nach einer anfänglichen „Cancel Reaction“ steigende Nutzerzahlen zu beobachten.

Ob sich dieser Trend auch auf europäischen Boden fortsetzt, bleibt zunächst unklar, gab es seit dem 23. Mai doch keine offiziellen Nutzerzahlen mehr – also seit dem Tag, ab dem Netflix aktiv gegen Nutzer vorging, die ihr Konto mit anderen Personen außerhalb des Haushalts teilen.

Zuvor waren 230 Millionen zahlende Haushalte bei Netflix angemeldet – dazu summierte sich die Schattenzahl von 100 Millionen Haushalten, die widerrechtlich die Accounts anderer mitnutzten.

Inzwischen verlangt Netflix für jedes der nun maximal zwei „Zusatzmitglieder“ fünf Euro pro Monat extra.