Wegen eines TrailersFilmfans verklagen Studio auf Schadenersatz

Wegen eines Trailers: Filmfans verklagen Studio auf Schadenersatz – Trailer: Packend und rasant geschnitten, untermalt von donnernden Riffs oder tosenden „Zimmer Horns“, stimmen sie Filmfreunde auf die kommenden Attraktionen ein. Sie versprechen viel – doch manchmal sitzt man dann vor dem Endprodukt, dem fertigen Film, und macht ein langes Gesicht, weil es vom Trailerversprechen abweicht. Nun sind zwei enttäuschte Filmfans gar vor Gericht gezogen – und verlangen eine gewaltige Summe.
Im Trailer eines Streifens namens „Yesterday“ wird unter anderem der „Keine Zeit zu sterben“-Star Ana de Armas gezeigt. Doch im fertigen Film soll sie gar nicht auftauchen – Grund genug für zwei amerikanische Zuschauer, den Verleih Universal zu verklagen, nachdem sie sich den Film bei Amazon Prime angesehen hatten. Als die „Bond“-Schönheit nicht in der zwei Jahre alten Musikkomödie auftauchte, fühlten sie sich betrogen.
Grund der Klage: irreführendes Marketing
De Armas fiel dem Schnitt in der Finalfassung zum Opfer, wie „Filmstarts“ berichtet. Grund genug für Conor Woulf aus Maryland und Peter Michael Rosza aus Diego County in Kalifornien, vor Gericht zu ziehen: Ihren Angaben zufolge hatten sie Ana de Armas im Trailer gesehen und den Film auf Amazon Prime ausgeliehen. Ihr Anklagepunkt gegen das Filmstudio Universal: irreführendes Marketing. Fünf Millionen US-Dollar Entschädigung verlangen die Kläger.
Laut dem US-Unterhaltungsmagazin „Variety“ heißt es in der Klageschrift: „Weil den Verbrauchern durch den Trailer zu ‚Yesterday‘ ein Film mit Ana de Armas versprochen wurde, sie aber einen Film ohne jegliche Beteiligung von Ana de Armas erhalten haben, haben die Verbraucher keinerlei Gegenwert für ihre Ausleihe oder ihren Kauf bekommen.“
Der Film „Yesterday“ hat die Inspiration für seinen Titel vom gleichnamigen Beatles-Song.
In dem Streifen geht es um den Musiker Jack, der sich als Profiteur einer bizarren Situation wiederfindet: Es gab einen weltweiten Blackout und der Großteil der Erdbevölkerung hat vergessen, dass es die Beatles gab – bis auf Jack. Der wittert seine Chance, gibt die Songs der Pilzköpfe als seine eigenen aus und feiert damit Welterfolge. Dabei landet er schließlich auch in einer US-Talkshow und trifft auf Roxane (Ane de Armas). Es kommt zum Flirt mit Ständchen.
Doch im fertigen Film fehlen die Sequenzen mit der Bond-Schönheit, lediglich der Trailer enthält Überreste davon. Drehbuchautor Richard Curtis erläuterte 2019 im Magazin „CinemaBlend“ den Grund für die Schnittfassung: Im Film gebe es eine weitere Liebesgeschichte zwischen Jack und einem weiblichen Charakter – und bei Testvorführungen habe sich gezeigt, dass diese Haupt-Lovestory durch das Techtelmechtel mit der Figur von de Armas gestört wurde.
De Armas habe brillant in ihren Szenen gespielt, so der Autor
Letztlich wurden sie aber in einem „traumatischen Cut“ entfernt. Curtis bezeichnete die geschnittenen Sequenzen sogar als seine liebsten Szenen, doch für das Wohl des Filmes mussten sie weichen, so der Drehbuchautor. Im Anschluss findet ihr den Trailer zu „Yesterday“ – bei Minute zwei sind Szenen mit Ana de Armas zu sehen, die im finalen Film fehlen und nun zu der Millionenklage führten.