„Ruf der Wildnis“ – Film-Kritik – Jack Londons weltweit bekannter Abenteuerroman-Klassiker „Ruf der Wildnis“ aus dem Jahre 1903 zählt zu den Abenteuern, die schon oft verfilmt wurden. Bis dato gab es immerhin acht Mal das Vergnügen auf der Leinwand und die wenigsten Versionen konnten überzeugen. Anders ist dies mit der neunten Verfilmung des Stoffes von Regisseur Chris Sanders. Denn er hat ein bildgewaltiges, mitreißendes und vor allem emotionales Abenteuer geschaffen, das in den Köpfen hängenbleibt.

Auch weil mit dem computeranimierten Hund Buck und Hollywood-Star Harrison Ford ein geniales Duo gefunden wurde. Aber der Reihe nach: In „Ruf der Wildnis“ wird Bucks glückliches Hundeleben vollkommen auf den Kopf gestellt, als er seinem Zuhause in Kalifornien entrissen wird und sich plötzlich in der fremden Wildnis Alaskas zu Zeiten des Goldrauschs wiederfindet.

Er wird in ein Rudel von Post-Schlittenhunden gesteckt und muss sich hier erst einmal behaupten. Nachdem Buck einen gefährlichen Befehl verweigert, wird er lebensgefährlich verletzt. Zum Glück findet ihn John Thornton, der Buck wieder aufpäppelt und gesund pflegt. Die beiden werden unzertrennliche Freunde und für Buck beginnt das Abenteuer seines Lebens, bis er schließlich seinen wahren Platz in der Welt findet.

„Ruf der Wildnis“ ist ein Abenteuer, das man nicht so schnell vergisst. Mittendrin glänzt Superstar Harrison Ford in seiner Rolle, ebenso wie Omar Sy. Doch im Rampenlicht steht hier ganz klar Vierbeiner Buck, der zwar etwas überdimensioniert wirkt, aber ohne Frage toll animiert wurde und sich perfekt ins Bild integriert. Dieses lebt von beeindruckenden Naturaufnahmen sowie starker Kameraführung und erzeugt eine ganz tolle Abenteuerstimmung.

Gut gefällt, dass der Streifen aus den Augen des Hundes erzählt wird. Das sehr liebevoll mit spannenden Passagen, viel Herz und Emotionen. Das macht diesen Streifen einfach auch so sehenswert für Jung und Alt. Der Plot an sich ist nun nicht wirklich komplex, aber gelungen umgesetzt – wobei sehr viel Wert auf die Ausstaffierung der Figuren gelegt wurde.

Ja, hier bekommt ihr einen waschechten Abenteuerfilm, der rund 100 Minuten tierisch-menschliche Unterhaltung mit ganz viel Herz beschert. Chris Sanders hat es auf bemerkenswerte Weise geschafft, diesen altehrwürdigen Plot modern und kraftvoll auf die Leinwand zu zaubern – mit reichlich Bildgewalt, Humor, Spannung und einer emotionalen Achterbahnfahrt!

Ruf der Wildnis (Walt Disney) – VÖ: 6. Aug. 20