„Pelikanblut“ – Film-Kritik – Intensive, beklemmende Horror-Dramen im Arthouse-Stil kennen wir einige, schaut man auf so Genrebrocken wie „Hereditary“ oder „Midsommar“. Aber aus Deutschland? Nicht wirklich! Zumindest bis jetzt, denn mit „Pelikanblut“ hat die deutsche Regisseurin Katrin Gebbe ein überaus interessantes Filmwerk geschaffen, das sicherlich mehr Drama ist, aber auch seine schaurig düsteren Horrormomente mitbringt.

Dazu kommt der Streifen mit einem nicht neuen, aber gut inszenierten Plot zu euch in die Heimkinos. In „Pelikanblut“ geht es um Wiebke, die nach langem Warten die Chance bekommt, ein weiteres Mädchen, Raya, aus Bulgarien, zu adoptieren. Damit geht für sie und ihre Tochter Nikolina ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Nach der anfänglichen Freude über die neue Schwester merken Wiebke und Nikolina bald, dass die kleine Raya etwas verbirgt.

Durch unkontrollierte Wutanfälle und Aggressionen stellt sie eine zunehmende Gefahr für ihre Umwelt dar. Um ihre Familie zu retten, muss Wiebke schließlich über Grenzen gehen und eine extreme Entscheidung treffen. „Pelikanblut“ schafft es wunderbar, die Spannung aufzubauen und nicht abebben zu lassen.

Dazu überzeugen ebenfalls die düstere Atmosphäre und der gelungene Mix aus beklemmendem Drama und subtilem Horror. Richtig gut gefällt zudem Nina Hoss in der Hauptrolle. Abzüge gibt es in puncto Innovation des Plots, der zwar ein paar coole Twists und tiefschürfende Szenen, aber beim eigentlichen Thema so gar nichts Neues bietet. Davon einmal abgesehen liefert „Pelikanblut“ aber tolle Genrekost, die mit ihrer starken Intensität fesselt. Ein Film, der auch nach dem Abspann noch eine Weile im Kopf herumspukt.

Pelikanblut (Leonine) – VÖ: 9. Apr. 21