„Nope“ – Film-Kritik – Erfolgsregisseur Jordan Peele begrüßt seine Zuschauer nun auch im Heimkino auf DVD und Blu-ray. Dies mit seinem aktuellsten filmischen Werk „Nope“, das nicht weniger eigenwillig und originell daherkommt wie seine anderen weltweit gefeierten Streifen „Get Out“ sowie „Wir“. Das heißt im Umkehrschluss natürlich, dass man Peeles Art, Filme zu machen, mögen und – wenn man seine früheren Streifen nicht kennt – sich darauf einlassen muss.

Denn Peeles Filme agieren stets mit doppeltem Boden, sind tiefgründig und daher wahre Genrefilme, die sich im Horrormetier bewegen. So auch „Nope“, in dem es um Pferdezüchter Otis Jr. Haywood und dessen extrovertierte jüngere Schwester Emerald auf ihrer kalifornischen Ranch geht. Es ist eine Farm für Hollywood-Filmpferde, sie seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist und weitab menschlicher Zivilisation liegt.

Polarisierend und weit weg vom Einheitsbrei Hollywoods

Eines Nachts beobachten sie auf ihrem Land schockierende Phänomene, für die es keinerlei Erklärung zu geben scheint. Dabei ahnen sie nicht, dass es sich nur um die Vorboten eines grauenerregenden Geheimnisses handelt. Es verwundert nicht, dass Jordan Peeles neuer Streifen mit seinem Plot und seinen Aussagen so polarisiert wie seine Vorgängerstreifen.

Das dürfte nicht jedem Zuschauer schmecken, ist auf der anderen Seite jedoch so angenehm erfrischend im Vergleich zum ganzen Einheitsbrei aus Hollywood. Dabei glänzt „Nope“ mit einer wendungsreichen Geschichte und starken, vielschichtigen Charakteren, die dafür sorgen, dass man die gesamten 130 Minuten gebannt dem Geschehen folgt.

Eigenwilliger Genremix

Dabei fängt der Film überaus gemächlich an, gewinnt aber mit zunehmender Spieldauer enorm an Tempo, um am Ende dann feierlich zu eskalieren. Richtig cool sind darüber hinaus all die Anspielungen und Easter Eggs auf etliche Hollywood-Filme, die Jordan Peele in „Nope“ versteckt. Wie bereits erwähnt, wird auch dieser Streifen aufgrund seiner eigenwilligen Inszenierung nicht die breite Masse erquicken.

Doch jeder, der Peeles andere Filme schon feierte und all jene, die keine Lust auf 0815-Verfilmungen haben, sind bei „Nope“ bestens aufgehoben. Denn es wartet ein spannender, sehr unterhaltsamer Mix aus Mystery, Western und Survival Horror auf euch. Ein echter „Peele“, der einem auch nach dem Abspann einmal mehr lange im Kopf herumspukt.

„Nope“ (Universal Pictures Germany) – VÖ: 10. Nov. 22