Still und heimlich: Netflix streicht Funktion – Es war einen Versuch wert, der offenbar aber gescheitert ist – die Funktion der Zufallswiedergabe ist auf Netflix nicht mehr verfügbar. Und das bereits seit dem Januar dieses Jahres, nur hat das wohl keiner bemerkt, hat doch der Streamingdienst selbst keine entsprechende Bekanntgabe gemacht. Lediglich auf der Hilfeseite heißt es  kurz und knapp: „Die Funktion Überrasch mich wurde im Januar 2023 eingestellt.“

Erst als das „Wall Street Journal“ bei Netflix nachhakte, erklärte man dort, dass die Funktion in den letzten Jahren vonseiten der Nutzer nur eine „relativ geringe Nutzung“ erfahren habe.

Im Jahr 2021 ursprünglich unter der Bezeichnung „Etwas abspielen“ mit dem bekannten Pfeil-Icon für die Zufallswiedergabe eingeführt, fristete diese im Netflix-Abo somit ein vergleichsweise kurzes Dasein.

Obwohl die Option recht prominent auf der Startseite platziert worden war, fand sie kaum Beachtung.

Die eigentliche Intention hinter der Zufallswiedergabe war, den Abonnenten die oft schwere Entscheidung leichter zu machen, was man als Nächstes schauen wollte. Insbesondere dann, wenn man sich in einem mehrköpfigen Haushalt nicht auf einen Film oder eine Serie zu einigen in der Lage ist.

Welches Programm dann gespielt wurde, legte ein Algorithmus auf Basis bereits gesehener Inhalte fest. Problematisch dabei war, dass Serien zuweilen nicht in der richtigen Reihenfolge abgespielt wurden und man mittendrin startete.

Kurios ist auch, dass etwaige Bewertungen der Nutzer keine Rolle spielten, und man von daher auch Inhalte gezeigt bekam, die einem womöglich nicht zusagten.

Zwar konnte man in diesem Fall die Unterfunktion „Etwas anderes abspielen“ nutzen, die Netflix zufolge dann eine andere Logik bei der Auswahl zugrunde legte, allerdings rutschten dann auch bereits gesehene Filme oder Serien mit in die Liste, abermals unabhängig von der Bewertung.

Zeigte sich der Nutzer dann immer noch unzufrieden, wählte Netflix einen Titel aus der Merkliste oder bevorzugte Inhalte, die angefangen, aber nicht beendet wurden. Dass dies vermutlich jedoch einen guten Grund hatte, berücksichtigte der Algorithmus – nach allem was wir nun wissen wenig überraschend – nicht.

Alles in allem kann man also wohl sagen, dass der Wegfall der Zufallsfunktion keinen großen Verlust darstellt.

Quelle: golem.de