Nach 25 JahrenARD plant Fortsetzung von deutscher Kult-Serie

Nach 25 Jahren: ARD plant Fortsetzung von deutscher Kult-Serie – Große Klassiker vergangener Tage in einer modernen Variante wiederaufleben zu lassen, ist in den letzten Jahren zu einem Trend geworden – jedoch mit meist arg fragwürdigen Ergebnissen. Entsprechend skeptisch darf man wohl bezüglich der Pläne des öffentlich-rechtlichen Senders ARD sein, ausgerechnet die Kult-Serie „Liebling Kreuzberg“ fortsetzen zu wollen.
Im Original spielte Manfred Krug die Paraderolle des eigenwilligen Rechtsanwalts Robert Liebling, nachdem er einige Jahre zuvor mit der Serie „Auf Achse“ bekannt und beim Publikum äußerst beliebt geworden war.
Bis in die späten 90er hinein unterhielt Krug die Zuschauer in „Liebling Kreuzberg“ mit juristischen Winkelzügen, viel Humor und ebenso viel Herz. Die unter anderem mit dem Grimme-Preis in Gold ausgezeichnete Serie stellt mit ihrem Schauplatz des zunächst geteilten und später wiedervereinten Berlins darüber hinaus aber auch ein bedeutendes Zeitdokument dar.
Nun, gut 25 Jahre nach dem Ende der Serie, möchte die ARD einen Fernsehfilm als direkte Fortsetzung drehen.
In diesem kommt nun die Enkeltochter von Robert Liebling zum Zuge, die ihrem Opa in Sachen Nonkonformität in nichts nachsteht und sich ihre Praxis mit einer eher strengen Berufskollegin teilen muss. Als Anknüpfungspunkte zu damals werden abermals Anja Franke in der Rolle der Sekretärin Senta sowie Roswitha Schreiner als Roberts Tochter Sarah zu sehen sein.
Da die Serie seinerzeit jedoch vor allem durch Manfred Krug als Darsteller getragen wurde, darf bezweifelt werden, dass eine Fortsetzung den eigentümlichen Charme des Originals in die Neuzeit zu übertragen vermag. Ohnehin galt der Schauspieler als eine Art Erfolgsgarant, der in der Rolle des "Tatort"-Kommissars Paul Stoever der Krimi-Serie einst mit 15,86 Millionen Menschen den bis heute gütigen Marktanteil-Rekord von unglaublichen 52,8 Prozent bescherte.
Einen nicht unwesentlichen Anteil am Kult-Faktor hatte aber auch der Drehbuchautor Jurek Becker, ein guter Freund von Manfred Krug, der ihm die Rolle narrativ quasi maßschneiderte.
Die Neuauflage, die sich ARD zufolge als eine „moderne Interpretation“ des klassischen Stoffs versteht, wird also auch in dieser Hinsicht ein schweres Erbe anzutreten haben. Wollen wir hoffen, dass sich Regisseurin Franziska M. Hoenisch und ihre Hauptdarstellerinnen Luise von Finckh und Gabriela Maria Schmeide nicht daran verheben.
Quelle: kino.de