MDR: Umstrittene Filme werden mit Hinweisen versehen – Die große Debatte um die „Winnetou“-Filme hat auch einige Sender zum Umdenken gebracht. Um auf alte Filme mit potenziell rassistischen Stereotypen zu reagieren, ohne diese ganz aus dem Fernsehprogramm zu streichen hat der Mitteldeutsche Rundfunk nun eine Lösung gefunden.

Demnach wird der MDR in Zukunft umstrittene Filme mit einordnenden Hinweisen versehen. So erklärte der MDR auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa: „Es handelt sich um einordnende Hinweise, welche die Filme entsprechend unserer Aufgabe als modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus in einen zeitgemäßen Kontext setzen.“

Schließlich gibt es zahlreiche Filmproduktionen aus alten Tagen, die von Teilen der Öffentlichkeit heutzutage kritisch diskutiert werden, wie derzeit die besagten „Winnetou“-Filme.

Dem vorausgegangen war seitens des Ravensburger Verlags der Verkaufsstopp von Büchern zum aktuellen Film „Der junge Häuptling Winnetou“. Via Instagram begründete Ravensburger die Maßnahme mit Nutzern, die dem Buch Rassismus und kulturelle Aneignung vorwarfen, was dem Verlag wiederum gezeigt habe, „dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben.“  

Der MDR hat sich dennoch dazu entschieden, umstrittene Filme weiterhin zu zeigen. Der MDR gegenüber „dpa“: „Wichtig dabei ist aus unserer Sicht jedoch auch eine begleitende Berichterstattung und zeitgemäße Einordnung, die eine Debatte ermöglicht, die dem Thema gerecht wird.“ Neben Hinweisen diskutiert der MDR auch zum Beispiel das Einblenden von Texttafeln.

Quelle: zeit.de