Kurioser NetzfundAlte Sowjet-Version von „Herr der Ringe“ aufgetaucht

Kurioser Netzfund: Alte Sowjet-Version von „Herr der Ringe“ aufgetaucht – Tolkiens „Der Herr der Ringe“ ist einer der Eckpfeiler der Popkultur und damit weltweit bekannt, nicht nur bei uns im Westen. Kein Wunder, dass Filmversionen und andere Adaptionen des Stoffes existieren, von denen man hierzulande nicht einmal geahnt hat. Nun ist zur Freude russischer Fans eine alte Sowjet-Version des Klassikers aufgetaucht, die komplett ins Netz gestellt wurde. Ihr findet dieses Video im Anschluss.
Dass der Stoff in Sowjet-Russland seinerzeit anders und mit deutlich weniger Aufwand als Peter Jacksons berühmte Trilogie aufgearbeitet wurde, dürfte sich verstehen. Die 30 Lenze zählende Version hört auf den Namen „Khraniteli“, wurde 1991 fürs Fernsehen in Leningrad adaptiert. Sie soll die einzige Variante von „Der Herr der Ringe“ sein, die es in der ehemaligen und seinerzeit zerfallenden UdSSR gegeben hat. Besonders augenfällig: Der Film ist nur zehn Jahre älter als Jacksons Meisterwerk „Die Gefährten“.
Dennoch wirkt er, als sei er viel älter, wirkt in seiner naiven Machart aus der Zeit gefallen und erinnert eher an ein Krautrock-Musikvideo oder Material aus den 70ern. Berichten zufolge war die Version von „Khraniteli“ nur einmal ausgestrahlt worden, bevor der Film in den Archiven des Leningrader Fernsehens verschwand. Ende März 2021 veröffentlichte der Nachfolgesender 5TV überraschend das Material auf YouTube, das seitdem wie verrückt geklickt wird.
Das russische Genre-Magazin „World of Fantasy“ berichtete: „Die Fans haben die Archive jahrzehntelang durchsucht, aber waren nicht in der Lage, diesen Film zu finden.“ Ein Bericht des „Guardian“ geht erschöpfend und mit vielen interessanten Details auf die Transkriptionen des Stoffes ins Russische ein – und liefert Erklärungsansätze, warum es so wenig russisches Material zu „Der Herr der Ringe“ gibt. Wir wünschen euch viel Vergnügen mit der ersten Hälfte Sowjet-Verfilmung.
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Quelle: theguardian.com