Kinotipp der Woche: Halloween Ends – Es ist soweit, der Slasher-Konflikt zwischen dem maskierten Serienkiller aus Haddonfield, Michael Myers, und seiner ewig Gejagten Laurie Strode erreicht im Kino seinen großen Schlussakt. Der letzte Teil der 2018 von Regisseur David Gordon Green gestarteten Horror-Trilogie versprach bereits im Vorfeld ein spannendes Finale Grande um Haddonfields Albtraum Nummer eins. Wie sich das Finale geschlagen hat und ob „Halloween Ends“ es ähnlich brutal krachen ließ wie seine beiden Vorgänger „Halloween“ und „Halloween Kills“, verraten wir euch in unserer Kino-Kritik.

Darum geht’s:

In „Halloween Ends“ macht man direkt zu Beginn gleich zwei Zeitsprünge. Beginnend mit dem Prolog, der ein Jahr nach „Halloween Kills“ spielt, gefolgt vom nächsten Zeitsprung, der die Geschehnisse drei Jahre später zeigt. Laurie Strode lebt mit ihrer Enkelin Allyson zusammen und steht kurz davor, ihre Memoiren zu beenden.

Seit den Vorfällen in „Halloween Kills“ hat man von Michael Myers weder gehört noch gesehen. Laurie versucht, ihre Angst und die Wut endlich hinter sich zu lassen. Das alles endet jäh, als ein junger Mann beschuldigt wird, einen Jungen beim Babysitten getötet zu haben. Das reißt nicht nur alte Wunden auf, sondern zieht auch eine Spirale der Gewalt nach sich.

Das ist gut/Das ist schlecht:

Ein derartig erfolgreiches Horror-Franchise mit einer Reboot-Trilogie zu beenden, ist immer eine heikle Angelegenheit, da die Fallhöhe immens ist. Während die ersten beiden Teile kraftvoll, modern und sicherlich äußerst blutig und brutal die Erwartungen erfüllen konnten, ist es nun am großen Finale, dem Ganzen auch ein erhabenes Ende zu verleihen. Und das ist Regisseur David Gordon Green tatsächlich gelungen. Allerdings nicht so, wie viele es erwartet hätten.

Was an Michael Myers höchstpersönlich liegt, dem zwar im Film noch seine Bedrohlichkeit innewohnt, der aber nicht mehr die ungreifbare und unerklärte Manifestation des Bösen darstellt, welche ihn im Original berühmt-berüchtigt gemacht hat. Denn unser Halloween-Maskenmann ist von all den Kämpfen sichtlich gezeichnet. Außerdem hat er nicht allzu viele Auftritte in den 111 Minuten, wie es viele vielleicht geglaubt haben bei einem großen Michael-Myers-Finale.

Aber genau das macht „Halloween Ends“ so belebend anders als seine Vorgänger und bringt frischen Wind. Denn auch wenn man Haddonfields-Superkiller nicht so oft zu Gesicht bekommt, ist er immer und überall irgendwie omnipräsent. Der Streifen baut mehr eine bedrohliche Atmosphäre auf, in der Angst und die Frage nach dem Bösen die Charaktere fast schon erdrücken. Und wenn Michael Myers dann auf der Bildfläche auftaucht, kracht es richtig mit maximaler Brutalität.

Dass Regisseur David Gordon Green diesen Weg gegangen ist, war mutig und wurde extrem stark inszeniert: mit einem bockstarken Cast rund um Franchise-Urgestein Jamie Lee Curtis. Hinzu kommt der passende, wunderbar gruselige Soundtrack von John Carpenter, der die Düsterstimmung in „Halloween Ends“ noch mal intensiviert. Das Wichtigste am ganzen Film: Das ultimative Ende der Myers-Strode-Story kann sich sehen lassen. Denn hier hat man ein würdiges Ende gefunden, das definitiv jeder Fan so absegnen wird.

Fazit:

Man kann davon ausgehen, dass „Halloween Ends“ in seiner Gesamtheit nicht alle Fans aufgrund seiner etwas anderen Ausrichtung begeistern wird. Alle anderen aber werden dieses durchweg gelungene Slasher-Finale ganz sicher feiern. Denn der Film nimmt emotional mit, schockt mit pointierter, aber blutiger Gewalt – und punktet mit seiner bedrohlich-düsteren Atmosphäre.

„Halloween Ends“ ist ohne Frage der mutigste und originellste Film im gesamten Franchise und das ist es letztendlich, wieso der Slasher schlussendlich so dermaßen rockt. Am Ende gibt es dann für alle ein würdiges Finale, das nach 44 Jahren den Mythos Michael Myers zufriedenstellend abschließt.