„Harriet - Der Weg in die Freiheit“ – Film-Kritik – Mit dieser bisher unerzählten Geschichte aus der amerikanischen Vergangenheit bekommt ihr einen Film zu sehen, der thematisch heute noch größte Aktualität besitzt, was erst im Sommer die Geschehnisse in den USA zeigten. „Harriet - Der Weg in die Freiheit“ ist ein emotionales, mitreißendes Drama, das von einer Frau erzählt, die sich gegen Unterdrückung, Hass und Rassismus auflehnte – Sklavenbefreierin Harriet Tubman.

Harriet ist anfangs selbst Sklavin, die im 19. Jahrhundert der Sklaverei entfloh und im Anschluss weiteren Hunderten Sklaven zur Freiheit verhalf. Ihr außergewöhnlicher Mut, ihre unbeugsame Willenskraft und der besondere Einfallsreichtum bei den Befreiungsaktionen machten sie zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Kampf um Gleichberechtigung.

Im Jahr 1849 ergriff sie die Flucht aus der Sklaverei und floh nach Philadelphia. Unter widrigsten Bedingungen legte sie mehr als 145 Kilometer zu Fuß durch Wälder, Flüsse und Felder zurück. Die Underground Railroad – ein Netzwerk aus Freiheitskämpfern, für die Harriet später selbst mehrere Hundert Sklaven befreite – kam ihr währenddessen zur Hilfe.

Auch im anhaltenden Bürgerkrieg, in dem Harriet als Köchin, Krankenschwester, Spionin und schließlich bewaffnete Kundschafterin die Unionsarmee unterstützte, setzte sie sich für Gerechtigkeit und Freiheit ein. „Harriet - Der Weg in die Freiheit“ von Regisseurin Kasi Lemmons zeigt auf bemerkenswerte Art und Weise das Leben dieser Heldin.

Ein Film, der schon lange überfällig war, wenn man sich einmal anschaut, was diese Frau geleistet  hat. Cynthia Erivo („Bad Times at the El Royale“) als Harriet überzeugt derweil in der Hauptrolle mit einer ganz starken Performance. Das gilt auch für Leslie Odom Jr., Joe Alwyn und Janelle Monáe in weiteren Rollen. Besonders positiv fällt hier auch die dichte Atmosphäre auf, mit fantastischen Bildern, tollen Kulissen und einem grandiosen Soundtrack.

Die Inszenierung des ohnehin schon spannenden Stoffs lässt einen die komplette Spielzeit von immerhin 125 Minuten gebannt vor dem Bildschirm verweilen. Auch wenn der Film anders aufgezogen ist als Genre-Hits wie „12 Years a Slave“ oder „Django Unchained“, so katapultiert sich dieses ergreifende Drama hoch in die oberste Riege der historischen Filme, die von der Sklaverei in den USA handeln!

Harriet - Der Weg in die Freiheit (Universal Pictures) – VÖ: 30. Nov. 20