„Game of Thrones“ und Co.: Streamingdienst entfernt Sex und Gewalt aus Serien – Die großen Serien unserer Zeit haben meist ein erwachsenes Publikum zum Ziel und geizen entsprechend nicht mit Sex, Gewalt und Kraftausdrücken. Das trifft fraglos nicht jeden Geschmack – ein Problem, welches sich bislang nur damit lösen ließ, die entsprechenden Inhalte einfach nicht zu konsumieren. Entsprechende Trigger-Warnungen sind von daher auch keine Seltenheit mehr.

Oder aber, man macht es wie der amerikanische Streaminganbieter VidAngel und die fraglichen Szenen einfach optional, um Serien wie etwa „Game of Thrones“ oder „The Witcher“ familienfreundlich zu gestalten.

Dazu bedient sich der christliche Dienst einer Vielzahl an Filtern, mit denen man sein Serienerlebnis individuell anpassen kann.

In der Praxis bedeutet das, dass VidAngel jede einzelne Szene einer Serie auf Aspekte abklopft, die dem Publikum in irgendeiner Art und Weise unangenehm aufstoßen könnten, um diese dann unter bestimmten Schlagworten zusammenzufassen. Jene finden sich dann separat anwählbar in einer Filterliste.

Möchte man also keinen Sex sehen, aktiviert man einfach den entsprechenden Punkt und streicht die Szene damit raus. Wer mag, kann hier auch näher ins Detail gehen, um etwa Sex an sich zu erlauben, Nacktheit jedoch nicht. Sogar Küsse und nach Meinung von VidAngel anrüchige Kunstwerke, wie Statuen oder Gemälde, lassen sich dergestalt ausblenden.

Der Grad an Gewalt lässt sich in mehreren Abstufungen wählen, so dass beispielsweise ein Faustkampf enthalten bleiben darf, ein Blutfest wie im Falle von „Rambo“ aber vermieden wird.

Die meisten Möglichkeiten haben Nutzer aber in Sachen Sprache, die in Kategorien wie „Obszönitäten“, „Blasphemie“, „Kindische Sprache“, „Rassistische Aussagen“ oder „Sexuelle Referenzen“ eingeteilt ist.

Um das Angebot von VidAngel nutzen zu können, müssen Kunden aber nicht nur einen monatlichen Beitrag von 9,99 Dollar zahlen, sie müssen auch noch den entsprechenden Streamingdienst abonnieren, auf dem die gewünschte Serie läuft. Denn VidAngel selbst zeigt lediglich religiöse Inhalte, die wohl kaum eines Filters bedürfen.

Inzwischen haben diverse Hollywoodstudios gegen die Praxis von VidAngel geklagt, und das sogar erfolgreich, so dass der Anbieter laut „Netzwelt“ innerhalb von zehn Jahren knapp zehn Millionen US-Dollar zahlen muss.

Im Geschäft ist VidAngel allerdings immer noch, wenn auch inzwischen die kostenlose Testversion gestrichen wurde. Hierzulande hat man lediglich über VPN Zugriff auf den Dienst, wobei zu bedenken ist, dass die Filter nur für die englischen Tonspuren der jeweiligen Inhalte angepasst sind.

Quelle: netzwelt.de