„Everything Everywhere All At Once“ – Blu-ray-Kritik – Es ist eines dieser ganz besonderen Kino-Highlights des Jahres. Denn „Everything Everywhere All At Once“ mit Michelle Yeoh und Jamie Lee Curtis in den Hauptrollen wirft alle Genreschubladen aus dem Schrank und macht sein völlig eigenes, wildes und irres Ding daraus. Dieser lebhafte Bilderkrieg quer durch multidimensionale Universen rauscht nun ins Heimkino und wird unter Garantie auch zu Hause für einen fulminanten Filmabend sorgen.

Alles beginnt mit der Waschsalon-Besitzerin Evelyn Wang. Sie hat es nicht leicht, im Alltagschaos zu bestehen, weder privat noch beruflich – weshalb Evelyn so langsam an ihre Grenzen kommt. Und dann steht auch noch ausgerechnet die nächste Steuererklärung an. Doch was folgt, übersteigt jegliche Vorstellungen. Denn während sie mit ihrer Familie bei der Steuerprüferin vorspricht, wird ihr Universum komplett durcheinandergewirbelt.

Irres zweieinhalbstündiges Abenteuer

Hierbei lösen sich plötzlich Raum und Zeit auf, und die Menschen um sie herum haben, ebenso wie sie selbst, plötzlich weitere Leben in Parallelwelten. Sie entdeckt, dass das Multiversum real ist und sie auf die Fähigkeiten und das Leben anderer Versionen ihrer selbst zugreifen kann. Das ist auch bitternötig, denn sie wird mit einer großen, wenn nicht der größtmöglichen Mission betraut: der Rettung der Welt vor dem unbekannten Bösen.

Wer sich nun dazu entschließt „Everything Everywhere All At Once“  zu Hause anzusehen, sollte sich feste am Sofa oder im Bett anschnallen. Denn dieser Streifen fühlt sich an wie eine wilde Achterbahnfahrt, die einem nachdrücklich im Gedächtnis bleibt. Der Streifen pflügt dabei durch Genres wie Science-Fiction, Action und Kung-Fu-Film und verbindet alles zu einem zweieinhalbstündigen Abenteuer.

Kein filmischer Einheitsbrei

Das mit einem wahrhat effektvollen Spektakel, pointierter Komik, Spannung und Dynamik, dass diese zweieinhalb Stunden wie im Flug vergehen. Dabei ist es aber nicht schnödes Blockbuster-Kino, sondern ein Streifen, der reichlich Tiefgang besitzt, ja sogar kunstvolle Betrachtungsweisen einbaut, wie eben Hugh Everetts Quantentheorie. Erschaffen wurde ein überaus beeindruckender Blick auf das Multiversum, das auch einige herzhafte Lacher bereithält.

Bei all dem muss man sich aber bewusst sein, dass man es hier überhaupt nicht mit Popcorn-Kino zu tun hat. „Everything Everywhere All At Once“ ist vielmehr ein Streifen, dem man bewusst folgen muss, um nicht den Faden zu verlieren bei dem hohen Tempo und den vielen Ideen, die verarbeitet wurden.

Wer sich darauf einlässt, bekommt Unterhaltung der ganz besonderen Art geboten. Schlussendlich bietet „Everything Everywhere All At Once“  erfrischendes Bombast-Kino fernab des Einheitsbreis. Applaus bitte!

„Everything Everywhere all At Once“ (LEONINE) – VÖ: 12. Aug. 22 auf DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD Blu-ray im limitierten Mediabook und digital.