Don’t Worry Darling – Film-KritikFesselnd intelligenter Psycho-Thriller

„Don’t Worry Darling“ – Film-Kritik – Freunde von Mystery- und Psycho-Thrillern, die gerne Filme abseits der Norm schauen, sind bei der zweiten Spielfilm-Regiearbeit von Hollywood-Schauspielerin Olivia Wilde herzlich willkommen. Sie verfrachtet uns mitten hinein in eine sonnendurchflutete Heile-Welt-Gesellschaft mitten in der Wüste. In dieser leben die Menschen im besten Stil der 50er Jahre auf den ersten Blick glamourös und voll des Glückes.
Diese utopische Gemeinschaft ist das sogenannte „The Victory Project“, das von Firmenchef Frank gegründet wurde, um ein „besseres“ Leben außerhalb der Gesellschaft zu führen. Dahin zieht es auch das Paar Alice und Jack. In ihrem Alltag fahren die Männer morgens zur Arbeit, die Frauen bleiben zu Hause, kochen und kümmern sich um den Haushalt. Doch eines Tages verändert ein Ereignis für Alice alles und sie beginnt immer mehr diese scheinbar perfekte Welt infrage zu stellen, weshalb sie schnell in Lebensgefahr schwebt.
Fragwürdige, sektenartige Gesellschaft
Mit „Don’t Worry Darling“ gelingt es Regisseurin Olivia Wilde, die übrigens selbst auch vor der Kamera zu sehen ist, eine durchweg bedrückende Szenerie zu erschaffen, die nie etwas von Glückseligkeit ausstrahlt, sondern ein fieses Unwohlsein generiert. Hier werden Fans von Erzählungen um fragwürdige, sektenartige Gesellschaften ihre wahre Freude dran haben.
Das gilt vor allem aber für Freunde von Film-Klassikern wie „Die Frauen von Stepford“, die hier natürlich voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Denn auch in „Don’t Worry Darling“ wird es überaus ungemütlich, sobald die festgelegten Geschlechterrollen hinterfragt werden. Im Film sorgen hierbei starke und vielschichtige Charaktere aber eben auch die fesselnde Story dafür, dass man tief in diese gruselige Welt abtauchen kann.
Ein Film, der das Oberstübchen anregt
Die Geschichte beginnt zwar recht gemächlich, nimmt aber ab der Mitte des Films ordentlich an Fahrt auf mit einem furiosen Finale. Gefallen hat zudem der stark besetzte Cast. So sind neben der besagten Olivia Wilde unter anderen auch Florence Pugh, Harry Styles und Chris Pine zugegen. Stark ist auch die geniale Atmosphäre, die mit all den tollen Kulissen und Kostümen erschaffen wurde.
Hinzu kommt eine brillante Kameraarbeit, die eindrückliche Bilder erzeugt, die sich einen in den Kopf fressen. Davon abgesehen gräbt „Don’t Worry Darling“ mehrere Themenbereiche aus, die sich vornehmlich mit patriarchalen Strukturen, gesellschaftlichen Hierarchien und Machtverhältnissen auseinandersetzt. Das regt zugleich das Oberstübchen an, so dass wir es hier mit einem Psycho-Thriller zu tun haben, der weit mehr als Berieselungskino bietet.