Der Unsichtbare – Film-KritikFesselnder Psychothrill für Genre-Fans

„Der Unsichtbare“ – Film-Kritik – Willkommen zur Neuinterpretation des gleichnamigen Film-Klassikers aus dem Jahre 1933. Auf den geneigten Genrefan wartet ein fesselnder Psychothriller mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle. Sie schlüpft in die Rolle der Cecilia Kass. Cecilia fühlt sich in der von Gewalt geprägten Beziehung mit einem wohlhabenden und genialen Wissenschaftler gefangen.
Um sich vor ihrem kontrollsüchtigen Partner zu verstecken, flieht sie mitten in der Nacht, mit Hilfe ihrer Schwester, ihres Kindheitsfreundes und seiner Teenager-Tochter. Als ihr handgreiflicher Ex daraufhin Selbstmord begeht und ihr einen erheblichen Teil seines großen Vermögens hinterlässt, befürchtet Cecilia, er habe seinen Tod inszeniert.
Tatsächlich beginnt anschließend eine Serie unheimlicher Zufälle mit tödlichem Ausgang, deren Ziel ihre am meisten geliebten Menschen sind. Verzweifelt versucht Cecilia nun, zu beweisen, dass sie von etwas gejagt wird, das niemand sehen kann. Ein Kampf, der sie zunehmend an den Rand des Wahnsinns treibt.
Wer bei „Der Unsichtbare“ auf einen Horror-Streifen schielt, ist falsch gewickelt. Der Film ist ein waschechter Psychothriller, produziert von keinem Geringeren als Grusel- und Horror-Meister Jason Blum. Herausgekommen ist ein Streifen, der direkt von der ersten Minute an die Spannung anzieht. Genial dabei sind diese düstere Atmosphäre, die starke Kameraführung und vor allem Elisabeth Moss, die hier schauspielerisch großes Kino bietet.
Hier geht es zudem ordentlich zur Sache, mit teils wilden Kämpfen. Positiv zu erwähnen ist zudem, dass man sich nur wenig CGI-Effekten bedient hat, was dem Ganzen eine gewisse Authentizität verleiht. Auch ein Grund, wieso man bei den Rund zwei Stunden Spielzeit gebannt der top-inszenierten Story folgt. Scheint der Plot auf dem Papier noch etwas vorhersehbar, so wird man im Verlauf des Films mit einigen tollen Überraschungen beglückt.
Obendrein kommt der „Der Unsichtbare“ noch mit einer dichten, unbehaglichen Soundkulisse daher, was den Nervenkitzel eine ganze Stufe nach oben hievt. Alles in allem bekommt man einen finsteren, extrem fesselnden Psychothriller im Heimkino geboten, der sich in die oberen Gefilde des Genres katapultiert. Stark!
Der Unsichtbare (Universal Pictures) – VÖ: 9. Jul. 20