Contra – Film-KritikUnterhaltsame Culture-Clash-Komödie

„Contra“ – Film-Kritik – Wer ein Faible für deutsche Komödie hat, kommt mit „Contra“ sicherlich auf seine Kosten. Denn der Streifen von Erfolgsregisseur Sönke Wortmann erscheint nun für das Heimkino und bietet eine amüsante Mischung aus Tragik- sowie Culture-Clash-Komödie. Mittendrin bilden Christoph Maria Herbst und Nilam Farooq in den Hauptrollen ein kongeniales Duo und generieren in diesen Zusammenprall der Kulturen einen hohen Unterhaltungswert.
Alles beginnt mit einer fremdenfeindlichen Bemerkung von Professor Richard Pohl. Dieser droht daraufhin von seiner Universität zu fliegen, nachdem er die Jura-Studentin Naima Hamid in einem vollbesetzten Hörsaal beleidigt hat. Als das Video viral geht, gibt Universitätspräsident Alexander Lambrecht seinem alten Weggefährten eine letzte Chance. Sollte es dem rhetorisch begnadeten Professor gelingen, die Erstsemesterin Naima für einen bundesweiten Debattierwettbewerb fit zu machen, wären seine Chancen vor dem Disziplinarausschuss damit wesentlich besser.
Die Macht der Sprache
Pohl und Naima sind gleichermaßen entsetzt, doch mit der Zeit sammelt die ungleiche Zweckgemeinschaft erste Erfolge – bis Naima erkennt, dass das Multi-Kulti-Märchen offenbar nur einem Zweck dient: den Ruf der Universität zu retten. Wie schon beim letzten Film „Der Vorname“, hat sich Regisseur Sönke Wortmann auch bei „Contra“ dazu entschieden, einen französischen Kinohit für das deutsche Publikum zu inszenieren.
Und wieder einmal ist es Wortmann beeindruckend gelungen, den Zuschauern tollen Filmspaß zu beschweren – inklusive entsprechendem gesellschaftlichen Tiefgang. Schließlich geht es in „Contra“ um die Macht der Sprache, um gesellschaftliche Vorurteile und Stereotypen. Dies in einer Zeit, wo politische Korrektheit nie höher gehandelt wurde.
Christoph Maria Herbst und Nilam Farooq im Fokus
Somit ist „Contra“ thematisch natürlich hochaktuell. Gut gefallen hat hierbei, dass das Thema so wunderbar humorvoll in den Plot eingebaut wurde und doch immer wieder mit viel Feingefühl nachdenklich stimmt. Darüber hinaus präsentieren sich Christoph Maria Herbst und Nilam Farooq als herrlich ungleiches aber zugleich auch perfekt harmonierendes Duo, das langsam zueinanderfindet und den Dreh- und Angelpunkt des Films bildet.
Besonders Christoph Maria Herbst brilliert hier einmal mehr mit seiner unvergleichlichen Art in Mimik sowie Gestik. Gut gefallen haben zudem die sehr amüsanten Dialoge sowie zackigen Wortgefechte. Alles in allem werden Filmfans, die bereits an „Der Vorname“ ihren Spaß hatten, ihn definitiv auch in „Contra“ finden.