Black Christmas – Film-Kritik – Fans des Slasher-Genres haben in all den Jahrzehnten seit den 80ern tolle Filme spendiert bekommen, erinnern wir uns da nur an die „Halloween“-Reihe. Ein echter Klassiker ist auch „Black Christmas“ („Jessy – Die Treppe in den Tod“). Natürlich die Originalversion von 1974 – und nicht die ungeliebte Neuauflage aus dem Jahre 2006.

Ein Meisterwerk des Genres, das im letzten Jahr ein weiteres Remake bekam und nun für das Heimkino auf DVD und Blu-ray erscheint. Allen, die „Black Christmas“ nicht im Kino gesehen hatten, sei gesagt: Macht euch frei vom Original, denn damit hat das Remake – oder besser gesagt die Neuinterpretation – nichts mehr zu tun.

Es geht also auf den Campus des Hawthorne College. Dieser ist wie leer gefegt, denn Weihnachten steht vor der Tür und die meisten Studenten wollen die Feiertage standesgemäß im Kreis ihrer Familie feiern.

Nur Riley Shane und ihre Kommilitoninnen Marty, Kris und Jesse bleiben zurück und machen sich ein paar entspannte Tage im Haus ihrer Mu-Kappa-Epsilon-Verbindung – oder zumindest war das ihr Plan. Als plötzlich ein unbekannter maskierter Killer Jagd auf sie macht, war es das mit den Feierlichkeiten.

Fortan müssen sie sehr genau abwägen, welchem Mann sie auf dem Universitätsgelände trauen können. Denn außer ihnen treiben sich noch Martys neuer Freund Nate, Rileys Bekanntschaft Landon und der Dozent Professor Gelson auf dem Campus herum.

Die Studentinnen geben sich nicht so einfach geschlagen und setzen alles daran, dem Unbekannten den Garaus zu machen. In der Neuauflage von „Black Christmas“ fällt auf, dass natürlich vor allem die klassischen Rollenbilder von damals nicht mehr vorhanden sind. Das ist auch vollkommen in Ordnung, wenn hier die Mädels den Spieß umdrehen.

Hätte man es dabei belassen, hätte der Streifen keinen faden Beigeschmack, denn in Zeiten von Gleichberechtigung ist es ermüdend, wenn eine Seite der anderen immer wieder zeigen muss, wer die Hosen anhat. Mehr sagen wir dazu nicht. Seht es selbst.

Hätte jetzt das Ende noch gepasst, wäre der Daumen gen Himmel gerichtet. So bleibt es ein ordentlicher Slasher für Genrefreunde, der Potenzial verschenkt hat. Aber davon abgesehen bekommt ihr hier einen unterhaltsamen Slasher geboten, der definitiv für einen illustren, blutigen Filmabend taugt.

Black Christmas (Universal Pictures) VÖ: 23. Apr. 20