Amber HeardAbrechnung und Kritik im TV-Interview

Amber Heard: Abrechnung und Kritik im TV-Interview – Rund zwei Wochen nach dem Ende des medienwirksamen Verleumdungsprozesses zwischen den Hollywood-Stars Johnny Depp und Amber Heard gibt es nun das Nachspiel. Zumindest von Depps Ex-Frau, die sich in einem Interview mit dem US-Sender „NBC“ zu Wort meldete.
Amber Heard warf ihrem damaligen Partner häusliche Gewalt vor, Johnny Depp ihr hingegen Verleumdung. Die Jury entschied letztendlich im Sinne Depps und verdonnerte Heard zu 9,67 Millionen Euro Schadensersatz. Im einstündigen NBC-Interview in der „Today Show“ mit Savannah Guthrie äußerte sich die US-Schauspielerin erstmals öffentlich nach dem Urteil.
Kritik an den sozialen Medien
Während sie der Jury keinen Vorwurf machte, sah das bezüglich der sozialen Medien ganz anders aus. Heards Vorwurf: „Selbst jemand, der sicher ist, dass ich all diesen Hass und diese Kritik verdiene, selbst wenn man denkt, dass ich lüge, kann man mir trotzdem nicht sagen und mir dabei in die Augen schauen, dass es in den sozialen Medien eine gerechte Darstellung gegeben hat.“
Während des Prozesses war schnell ersichtlich, dass die Menschen auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen hinter Johnny Depp standen. Für Amber Heard auch ein Zeichen, dass die Jury dadurch beeinflusst wurde. So sagte sie im Interview: „Wie hätten sie ein anderes Urteil fällen können? Wie hätten sie nicht zu diesem Entschluss kommen können?“
„… eine wirklich, wirklich einseitige Darstellung.“
Zwar wird der Jury untersagt, während eines Gerichtsprozesses die sozialen Medien aufzurufen, aber die Anwälte von Heard halten dies für wenig realistisch. Heards Anwältin Elaine Charlson Bredehoft gegenüber NBC: „Es ist unmöglich, dass sie davon nicht beeinflusst wurden, und es war schrecklich. […] … eine wirklich, wirklich einseitige Darstellung.“
Für Amber Heard ist die große Sympathie für ihren Ex-Ehemann jedoch kein Wunder. Heard begründet dies mit: „Er ist ein beliebter Charakter, und Menschen haben das Gefühl, ihn zu kennen. Er ist ein herausragender Schauspieler.“ Im Interview erzählte Heard auch von der Negativität, die ihr von den Depp-Fans entgegengebracht wurde und sie teilweise hart getroffen hatte.
„Bis zu meinem Todestag werde ich zu jedem Wort meiner Aussage stehen.“
Amber Heard: „Jeden Tag ging ich an drei, vier, manchmal sechs Blöcken vorbei – Stadtblöcke, die von Menschen gesäumt waren, die Schilder hielten, die sagten: ‚Verbrennt die Hexe‘, ‚Tod für Amber‘. Nach dreieinhalb Wochen stand ich dann im Zeugenstand und sah einen Gerichtssaal voller Captain-Jack-Sparrow-Fans, die laut und energiegeladen waren. […] Das war das Demütigendste und Schrecklichste, was ich je durchgemacht habe. Ich habe mich noch nie mehr von meiner eigenen Menschlichkeit entfernt gefühlt. Ich fühlte mich wie ein Mensch, der weniger wert war.“
Die Schauspielerin hält währenddessen an ihren Aussagen fest, dass Depp sie körperlich und mental missbraucht habe. So unterstrich Heard im Interview: „Bis zu meinem Todestag werde ich zu jedem Wort meiner Aussage stehen.“ Daher habe sie das Urteil der Jury bis heute noch nicht richtig verdaut und empfindet die Entscheidung der Jury weiterhin für völlig surreal und nicht verständlich.
Zumindest für Amber Heard ist hier noch nicht das letzte Wort gesprochen, kündigte sie bereits kurz nach dem Prozess an, gegen das Gerichtsurteil in Berufung zu gehen.
Quelle: bild.de