Veganer Burger mit Preis geehrtDa er nach Menschenfleisch schmecken soll

Veganer Burger mit Preis geehrt – Weil er nach Menschenfleisch schmeckt – Ein Unternehmen aus Schweden wurde mit gleich zwei Kreativitätspreisen geehrt, weil es einen angeblichen Fast-Food-Kracher erschaffen haben soll: Eine vegetarische Hamburger-Variante, deren Patties angeblich nach Menschenfleisch schmecken. Ein kannibalistischer Veggie-Burger? Für einen PR-Erfolg reichte das Konzept jedenfalls – der Begriff „Menschenfleisch“ avancierte auf Twitter binnen Stunden zum Trend.
Die Frage, sich nicht nur viele Nutzer online stellten: Woher ist den Entwicklern des Hamburgers bekannt, wie genau Menschenfleisch schmecken muss, um das Produkt glaubwürdig zu gestalten? Woher konnte die bewertende Jury dies für eine Beurteilung wissen? Eine Antwort auf diese Frage gibt es laut „Berliner Zeitung“ abschließend nicht. Ein Unternehmenssprecher der vegetarischen Marke „Oumph!“ ließ Kunden jedoch wissen, dass bei der Produktentwicklung keine Menschen zu Schaden kamen.
Soja, Pilze, Proteine
Das Unternehmen betonte jedoch, dass sich die Mitarbeiter bei der Erschaffung des Hamburgers alle Mühe gegeben haben, um einen möglichst realistischen Geschmack sicherzustellen. Eine Kombination aus Soja, Pilzen und Weizenprotein, vermengt mit pflanzlichen Fetten, dient der vegetarischen Frikadelle demnach als Grundlage. Mit einer geheimen Gewürzmischung soll das Ganze eben „den besonderen Kick“ erhalten.
Idee und Geschmack konnten zumindest die Jury des „Cannes Lions Festival of Creativity“ überzeugen, wo der vegetarische Menschenfleisch-Hamburger die beiden Preise „Silver Brand Experience“ und „Activation Lion Award“ erhielt. Erschienen war das Produkt schon im Herbst 2021. Passend zu Halloween kam es als „Human Meat Burger“ auf den Markt. Wohl ein Marketing-Gag von „Oumph!“, bei dem das Unternehmen seinerzeit zusicherte, dass das Burger-Patty Menschenfleisch ähneln soll.
Wir fragen uns: Woher wissen die, wie #Menschenfleisch schmeckt?🧐 pic.twitter.com/q35Fd0fSYD
— SWR3 (@swr3) June 29, 2022
Eine Sonderedition des Herstellers, angeblich zu dem Zweck dienlich, zu beweisen, dass Pflanzenprodukte gefertigt werden können, deren Geschmack dem jedes anderen Fleisches nahekommt – selbst, wenn es sich dabei um Menschenfleisch handeln sollte. Ein PR-Konzept, das nicht überall auf Gegenliebe stieß – so gibt es Nutzer auf Twitter, welche dies einfach als Form widerlicher Werbung bezeichnen. Der Global Brand Leader von „Oumph!“, Henrik Åkerman, äußerte sich nach der Preisverleihung:
„Unsere Mission ist es, zu verändern, wie Menschen essen und es ist unsere Pflicht, Kreativität als Mittel dafür zu nutzen, um eine solche Veränderung herbeizuführen.“ Auch Tomás Ostiglia, ausführender Kreativdirektor der Agentur LOLA MullenLowe, fand lobende Worte für das Konzept: „Der Mut, eine so riskante Idee herauszubringen, die zu 100 % der eigenen Marke entspricht, wird immer belohnt.“
Quelle: berliner-zeitung.de