Öko-TestTiefkühlpizza mit Salami fällt in fast allen Fällen durch

Öko-Test: Tiefkühlpizza mit Salami fällt in fast allen Fällen durch – Sie findet sich in einer Vielzahl deutscher Haushalte und ihre Beliebtheit ist ungebrochen: Salamipizza aus der Tiefkühltruhe ist des Deutschen Go-to-Sorte. „Öko-Test“ hat unlängst Tiefkühlpizzen der Geschmacksrichtung in Augenschein genommen, neben den Wagenrädern vom Discounter auch solche großer Marken wie Dr. Oetker oder Wagner. Ganze 20 Pizzen hat das Verbrauchermagazin für seinen Test erworben – einige davon am Ende mit niederschmetterndem Ergebnis.
Denn hinsichtlich Faktoren wie Geschmack, Konsistenz und Qualität klaffen gravierende Unterschiede. Nur zwei der Pizzen schnitten mit „sehr gut“ ab, für zehn gab es ein „gut“. Alle anderen Testprodukte bewegten sich entweder im unteren Mittelfeld oder fielen komplett durch. Gewonnen hat den Test die teuerste Variante, doch auch eine der günstigen TK-Pizzen vom Discounter mischte ganz vorne mit.
Überraschend angesichts ihrer Markt-Dominanz: Weder die Pizza Salami von Dr. Oetker noch die Varianten von Franco Fresco oder Wagner finden sich auf den vorderen Plätzen. Sowohl „Dr. Oetker Die Ofenfrische Salami“ als auch „Original Wagner Die Backfrische Salami“ schafft nur ein „Befriedigend“. Die Variante von Dr. Oetker hinterließ im Test zudem in nicht gastronomischer Hinsicht einen unschönen Beigeschmack:
In dem Produkt war Calciumphosphat enthalten. Phosphate gelten als nierenschädigend, daher raten Ernährungsexperten von ihrem Konsum möglichst ab. Auch bemängelte man bei Ökotest, dass die beiden Produkte von Wagner und Dr. Oetker eindeutig zu viel Salz enthalten – ab einem Salzgehalt von 1,25 Gramm vergibt das Magazin einen Abzug. Eine „Ofenfrische Salamipizza“ enthält 1,33, eine „Die Backfrische“ sogar 1,56 Gramm.
Pikant: In Wagners Variante konnten zudem erhöhte Mineralölbestandteile (MOSH) bei der Laborprobe nachgewiesen werden. Es ist noch nicht geklärt, welche Konsequenzen es für den menschlichen Körper hat, Mineralöl zu sich zu nehmen. Nachgewiesen ist jedoch, dass es sich in den Organen anreichern kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt daher, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass MoSH-haltige Nahrung potenziell krebserregend ist.
Auch bei einigen Discounter-Pizzen konnten solche erhöhten Rückstände festgestellt werden, darunter in einer Salamipizza von Lidl. Zudem war der Käseanteil höher als auf der Verpackung angegeben, daher bekam das Lidl-Produkt ein „Ausreichend“. Durchgefallen war hingegen die Pizza von Rewe der Eigenmarke „Ja!“. Diese bekam ein „Ungenügend“: Mit 1,35 Gramm Salz enthält sie deutlich mehr als den von „Öko-Test“ angelegten Wert.
Zudem sind ihre Mineralölbestandteile „sehr stark erhöht“. Ansonsten wurde in dem Test konstatiert, dass alle Tiefkühlpizzen sich durch einen fehlerfreien Geschmack nach Salamipizza auszeichneten, manche davon aber mit etwas zu knusprigem Boden oder Rand daherkamen.
Quelle: ruhr24.de