Fleisch neu definiert: Das erste Steak aus dem 3D-Drucker – Es war natürlich nur eine Frage der Zeit bis es soweit ist, aber dass es nun tatsächlich Fleisch aus einem 3D-Drucker gibt, mutet dann doch irgendwie befremdlich an. Ein israelisches Unternehmen namens „Redefine Meat“ ist nämlich am Start, das erste vegane Steak aus dem 3D-Drucker auf den Markt zu bringen, das sich anfühlen, aussehen und schmecken soll wie ein echtes Stück Fleisch.

Das künstlich hergestellte Steak besteht aus Soja- und Erbsenproteinen, Kokosnussfett und Sonnenblumenöl sowie natürlichen Farben und Aromen. Entwickelt, um die Muskelstruktur von Rindfleisch nachzubilden, ist das Fake-Steak proteinreich und - da es auf pflanzlicher Basis hergestellt wird - cholesterinfrei.

Eshchar Ben Shitrit, der CEO von Redefine Meat erklärt stolz: "Mit unserer Technologie können wir das ganze Muskelgewebe einer Kuh imitieren, viel effizienter, mit geringeren Kosten und deutlich klimafreundlicher. Wir können die gesamte Kuh nachahmen, nicht nur einen Teil von ihr."

Die genaue Rezeptur möchte das Unternehmen aber natürlich nicht bekannt geben.

Alexey Tomsov, Lebensmittelingenieur Redefine Meat, sagt dazu lediglich: "Wir haben die verschiedenen Bestandteile analysiert, die schöne Fleischstücke ausmachen. Und wir haben versucht herauszufinden, welche die Schlüsselkomponenten sind. Muskeln, Blut und Fett. Das sind die Komponenten, die wir nachahmen müssen, um das perfekte Steak herzustellen.”

Um das zu erreichen hat man mit führenden Metzgern, Köchen, Lebensmitteltechnologen und Geschmacksexperten zusammengearbeitet, um mehr als 70 verschiedene sensorische Faktoren digital zu erfassen - darunter die Beschaffenheit des Fleischstücks, die Saftigkeit, die Fettverteilung, das Gefühl im Mund und vieles mehr.

Aktuell sei man in der Lage drei bis sechs Kilo pflanzliches Fleisch pro Stunde zu drucken.

Auf lange Sicht sollen die Kapazitäten aber auf über 100 Kilo gesteigert werden, bis die Herstellung aus dem Drucker schließlich günstiger geworden ist, als die von tierischem Steak.

Fürs Erste möchte Redefine Meat das neuartige Steak bereits im nächsten Monat in israelischen Spitzenrestaurant testen, bevor man mit der Auslieferung der speziell angefertigten 3D-Drucker und des Materials im industriellen Maßstab an Fleischhändler beginnt.

Die Einführung in europäischen Restaurants wird im nächsten Jahr erfolgen, die Supermärkte sollen 2022 erobert werden.

"Wir sehen keinen Grund, warum das nicht in allen Ländern der Welt auf dem Tisch liegen sollte“, meint Eshchar Ben Shitrit.  „Es ist das größte Problem, mit dem die Menschheit konfrontiert ist. Das ist der beste Weg, den Klimawandel zu bekämpfen, und gesündere Lösungen und Nahrungsmittel für die gesamte Bevölkerung des Planeten zu liefern".

Und er hat Recht damit. Denn rund 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung entfallen laut der Umweltschutzorganisation WWF auf die Herstellung tierischer Produkte.

Quelle: metro.co.uk