Wegen neuer EU-Regel: Elektro-Autos werden (noch) teurer – Damit Elektroautos endgültig den Massenmarkt erobern können, muss nicht nur eine ausreichende Ladeinfrastruktur her, auch die Preise müssen deutlich runtergehen, sind die Stromer aktuell doch eher ein Luxusartikel für Besserverdienende. Aufgrund einer neuen EU-Regel, die zum Jahreswechsel in Kraft treten soll, werden die Preise nun jedoch sogar noch weiter steigen.

Für E-Autos, die aus Großbritannien importiert oder zum Großteil mit Teilen aus dem Vereinigten Königreich gebaut werden, gelten ab 2024 nämlich höhere Zölle. Ganze zehn Prozent mehr werden laut den neuen Handelsregistern fällig.

Es ist davon auszugehen, dass die Hersteller die zusätzlichen Kosten über einen entsprechend nach oben angepassten Kaufpreis wieder werden reinholen wollen.

Gemäß der Berechnungen des Verbandes der europäischen Autohersteller (ACEA) ist durch die neue Regelung mit Mehrkosten von bis zu vier Milliarden Euro zu rechnen. Der britische Auto-Verband SMMT beziffert die Preissteigerung der durch den Zoll belegten europäischen Fahrzeuge auf rund 4000 Euro.

Die dergestalt deutlich höheren Kosten kollidieren mit dem Ampel-Plan, bis zum Jahr 2030 15 Millionen E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen – ein Umstand, der den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bereits in Alarmbereitschaft versetzt hat.

Wie es heißt, soll dieser die EU-Kommission in einem Brief bereits dazu aufgefordert haben, die Zoll-Einführung um drei Jahre zu verschieben.

Eine weitere neue EU-Regel dient außerdem dem Ziel, unabhängiger von Herstellern aus China zu werden, und sieht dazu vor, dass ab 2024 mindestens 45 Prozent des Wertes eines Elektrofahrzeugs mit Teilen aus der EU oder Großbritannien angefertigt werden müssen.

Rund 40 Prozent des Wertes machen die teuren Batterien aus, die aktuell vor allem aus China importiert werden. Das soll sich nun jedoch ändern und ein deutlich größerer Teil an Batterien in Europa hergestellt werden.

Quelle: focus.de