StudieBiokraftstoffe klimaschädlicher als gedacht

Studie: Biokraftstoffe klimaschädlicher als gedacht – Wenn es um eine Alternative zu fossilen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel geht, sollen Biokraftstoffe zu den umweltfreundlichsten zählen. Der Frage, wie förderlich sie für unser Klima letztlich sind, ging nun eine Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nach. Hierbei gelangte man zu einem überraschenden Ergebnis.
Denn laut der Studie sollen pflanzliche Kraftstoffe schädlicher für das Klima sein, als sie nützen würden. Seit der Einführung der Biokraftstoffe machen solche Spritarten, die aus Pflanzen wie Raps, Weizen oder Rüben gewonnen wurden, hierzulande den größten Teil der nicht-fossilen Kraftstoffe aus. Aufgrund ihrer Klimafreundlichkeit werden Agrar-Kraftstoffe sogar politisch gefördert.
Agrarflächen kontraproduktiv
Die Studie der Deutschen Umwelthilfe setzt dahinter nun allerdings ein Fragezeichen. So seien vor allem die Agrarflächen kontraproduktiv: mit einer Anbaufläche von mittlerweile einer halben Million Hektar für den Biokraftstoff-Anbau. Als ebenso problematisch erachtet die Studie, dass Deutschland weiterhin eine große Menge an Biosprit importiert – was eine Fläche von 1,2 Millionen Hektar ausmacht.
Die Studie bemängelt, dass all diese Flächen somit nicht für andere CO2-mindernde Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden können. Dazu gehört zum Beispiel die wichtige Renaturierung. Die Deutschen Umwelthilfe fragte sich diesbezüglich, was am Ende mehr helfen würde: Die Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen oder die Herstellung von Agrar-Kraftstoffen.
Renaturierung wesentlich klimafreundlicher
So verglichen sie in der Studie die CO2-Emissionen, die beide Bereiche einsparen würden. Das Ergebnis zeigt, dass es bei Biokraftstoffen bis zu 9,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr wären, bei der Renaturierung der gleichen Fläche allerdings ganze 16,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Hierbei sagten die Verfasser der Studie, dass dies sogar noch konservative Schätzungen seien.
Letztendlich heißt es somit, dass die Renaturierung wesentlich mehr bringen würde als der Anbau von Nutzpflanzen für Biokraftstoffe. Die Deutsche Umwelthilfe fordert deshalb, dass man die politische Förderung von Agrar-Kraftstoffen in Deutschland aber auch der EU endlich stoppen solle. Stattdessen solle man die Elektromobilität noch stärker fördern.
Auch deshalb, weil die für die Erzeugung des Solarstroms für Elektrofahrzeuge nötige Nutzfläche ganze 97 Prozent weniger Raum benötigen würde als die für den Anbau.
Quelle: basicthinking.de