SpritpreiseADAC sieht Anzeichen von Entspannung

Spritpreise: ADAC sieht Anzeichen von Entspannung – Ist dort etwa ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen? Nachdem sich die Preise für Benzin und Diesel zuletzt in schwindelerregende Höhe geschraubt hatten, scheint sich die Lage laut dem ADAC allmählich wieder etwas zu entspannen. Innerhalb nur eines Tages sank der Dieselpreis um 4,2 Cent pro Liter, der von Super E10 um 3,3 Cent.
Wie der Automobilclub am Donnerstag bekanntgab, lag der Preis für Diesel am Mittwoch bundesweit bei einem Tagesdurchschnitt von 2,25 Euro pro Liter, im Falle von E10 waren es 2,159 Euro.
Allerdings ist Diesel damit immer noch 59 Cent und E10 knapp 41 Cent pro Liter teurer als vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, während sich der Ölpreis wieder dem Vorkriegsniveau annähert.
Damit seien die Spritpreise laut ADAC immer noch viel zu hoch und müssten weiter gesenkt werden.
Ökonomen haben derweil den von Finanzminister Christian Lindner vorgeschlagenen Tank-Zuschuss scharf kritisiert. Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, sagte gegenüber der „Rheinischen Post“: „Entlastungen sollten nicht mit der Gießkanne erfolgen, sondern gezielt.“
Wirtschaftsweise Veronika Grimm betonte außerdem: „Die Diskussion um Tankrabatte ist völlig aus der Zeit gefallen. Wir müssen die unteren und mittleren Einkommen entlasten. Tankrabatte entlasten aber Gutverdienende stärker, weil diese mehr Autos besitzen und weitere Strecken fahren.“
Grimm ergänzt, dass es „den dämpfenden Effekt hoher Preise auf die Nachfrage“ bedürfe, „um im Falle der Knappheit fossiler Energieträger nicht vor noch größeren Herausforderungen zu stehen als ohnehin schon.“
Ihr zufolge müssten die Entlastungen zielgerichtet vonstattengehen:
„Denkbar wäre ein Energiegeld, das die Empfänger als Einkommen deklarieren müssen. Dann wird es von Beziehern hoher Einkommen in größerem Umfang wieder zurückgezahlt. Auch Energieeffizienzprogramme könnten helfen.“
Beim Ifo-Institut prognostiziert man, dass sich die hohen Preise am Markt etablieren könnten, „beispielsweise, weil die Abnehmer für die Zukunft noch höhere Preise erwarten“.
Ifo-Energie-Expertin Karen Pittel erklärte der „Augsburger Allgemeinen“: „Im Grunde beobachten wir dies in gewissem Umfang gerade hinsichtlich der Nachfrage nach Heizöl und Diesel.“
Ihr zufolge sei es kein neues Phänomen, dass Benzin- und Dieselpreise asymmetrisch auf steigende und fallende Preise für Rohöl reagieren.
Jürgen Albrecht, seines Zeichens Kraftstoffmarkt-Experte des ADAC, geht mit dieser Meinung nicht ganz konform. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: „Neu ist es sicher nicht, dass sich Benzin- und Ölpreis vorübergehend voneinander entkoppeln. Allerdings ist es sehr selten und bisher noch nie in einem so extremen Maß passiert, wie wir es derzeit beobachten.“
„Bei Diesel gibt es das wegen der Ähnlichkeit zum Heizöl saisonabhängig häufiger – allerdings auch hier nicht so stark wie derzeit.“
Quelle: focus.de