Serienproduktion ungewiss: Schweden bauen E-Auto mit 1.000 km Reichweite – Die größte Crux an Elektroautos ist aus Sicht der Kritiker wohl die vergleichsweise niedrige Reichweite. Allerdings steckt die E-Mobilität jetzt zwar nicht unbedingt mehr in den Kinderschuhen, durchlebt aber sehr wohl ihre Pubertät, im Zuge dessen sie wächst und sich beständig weiterentwickelt.

Von daher ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die 1.000-Kilometer-Marke fällt, wie nicht zuletzt ein neues Konzept aus dem Hause NEVS beweist.

Bislang noch relativ unbekannt, ist die „National Electric Vehicle Sweden“ aus der Konkursmasse des 2012 in die Insolvenz geratenen schwedischen Autobauers Saab hervorgegangen. Hinter NEVS steckt wiederum ein chinesisches Immobilienunternehmen namens Evergrande, welches immerhin für einige der höchsten Wolkenkratzer der Welt verantwortlich zeichnet.

Doch auch hohe Häuser können wanken, und so geriet Evergrande 2021 in Schieflage und musste vor dem Hintergrund einer drohenden Insolvenz fast die Hälfte der 650 Mitarbeiter des schwedischen Autowerks entlassen. Entsprechend überraschend kommt nun die Ankündigung eines neuen E-Autos mit wahrlich beeindruckenden Leistungswerten.

Demzufolge soll es die „Emily GT“ getaufte Sportlimousine mit nur einer Akkuladung auf sportliche 1.000 Kilometer Reichweite bringen.

Wie es heißt, soll es bereits einen am Standort Trollhättan – wo sich zuvor das Saab-Werk befand – gebauten Prototypen geben, dessen im Geheimen geführte Entwicklung dem Projektleiter Peter Dahl zufolge gerade einmal zehn Monate in Anspruch genommen habe.

In dem Fahrzeug leistet ein 360 Kilowatt starker Allradantrieb seinen Dienst, der über vier Motoren umgesetzt wird, die direkt an den einzelnen Radnaben angebracht worden sind, um Platz für den bis zu 175 kWh großen Akku zu schaffen. Die Antriebstechnik stammt aus dem Hause Protean Electric, das von Evergrande 2019 geschluckt wurde.

Zu den Vorteilen dieser Technik zählen eine besonders hohe Energieeffizienz sowie eine enorme Wendigkeit des Wagens.

Dahl zufolge sei das Fahrzeug technisch inzwischen so weit gereift, dass man in etwa anderthalb Jahren bereits mit der Serienfertigung beginnen könnte. Ob es dazu aber überhaupt kommt, ist vor dem Hintergrund der anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens noch ungewiss.

Quellen: golem.de , t-online.de , carup.se