Schmal wie ein Motorrad bei 800 PS: Tango T600 ist das teuerste Winzauto der Welt – Kann man ein Auto überhaupt noch als Pkw einordnen, wenn es so schmal ist, dass es praktisch nur ein Viertel einer üblichen Parklücke benötigt? Genau das ist jedenfalls beim Commuter Cars Tango der Fall. Der Wagen von 2005 ist nicht nur mit höchster Wahrscheinlichkeit eines der schmalsten Automobile der Welt und sündhaft teuer, sondern wartet noch dazu mit brachialer Leistung auf: Mehr als 800 Pferdestärken kann der Mini-Stromer Tango T600 in den Asphalt stemmen.

Der YouTube-Kanal „Donut Media“ hat sich den Flitzer einen ganzen Tag zur Brust genommen, ihr könnt das Gefährt im Video unten bestaunen. Mit 990 Millimetern passt der T600 von Commuter Cars Tango zwischen die Lenkerenden von so manchem Motorrad. Ersonnen wurde das Konstrukt von Rick Woodbury und seinem Sohn Bryan. Die beiden wollten ein amerikanisches Elektroauto kreieren, das auf der Straße weniger Platz benötigt, wie das Magazin „Carscoops“ erläutert.

Grundlage dessen:

Ein Gesetz, das es in manchen US-Bundesstaaten gestattet, innerhalb der gleichen Spur zu überholen und parallel zu fahren. Mit dem T600 sollte der Verkehr so nicht nur nachhaltiger, sondern zugleich auch Staus und stockender Verkehr bekämpft werden. Man mag es kaum glauben, aber der Tango T600 kann zwei Personen befördern – dank Tandem-Bauweise wie im Kampfjet. Platz für Gepäck bleibt logischerweise kaum. Doch die Woodburys wussten wohl, dass ihr Winzling ignoriert werden könnte, hätte er nicht noch ein gewisses Etwas für Kunden parat:

Einen Antriebsstrang mit zwei Elektromotoren, die gemeinsam unfassbare 811 Pferdestärken in dem Zwerg entfesseln können. Die bringen das Fahrzeug in 3,2 Sekunden von null auf hundert, maximal mögliche Endgeschwindigkeit: 283 Stundenkilometer. Nun mag man mutmaßen, dass Sicherheit in so einem Winzling kaum gewährleistet sein könnte – doch weit gefehlt: Ein Überrollkäfig, der 2005 den Vorgaben des NASCAR-Regelwerkes genügte, sowie Mehrpunkt-Sicherheitsgurte sind verbaut. Knautschzonen erwähnt der Artikel indes nicht.

Weitere Verlässlichkeit erzeugt der Akku:

Insgesamt befinden sich 907 Kilo Energiezellen unter dem Wagen, welche seinen Schwerpunkt förmlich an die Straße tackern und ein Kippen des Schmalspur-Boliden deutlich erschweren. In die Serienproduktion schaffte es der T600 aufgrund seiner komplexen Bauweise und der teuren Machart nicht. Er wird nicht mehr gefertigt. Exemplare können heute vereinzelt für umgerechnet um die 300.000 Euro erlangt werden.

Damit dürfte er der wohl teuerste Kleinstwagen der Welt sein. Als der T600 noch gebaut wurde, ging der erste übrigens an Schauspieler George Clooney. Ein verblüffender Autowinzling – nicht nur aufgrund der Größe oder seiner Leistungsdaten, sondern auch ob der Tatsache, dass der Wagen 2005 viel von dem widerspiegelte, was heute im Zuge der Elektrifizierung von vielen bei E-Autos vorausgesetzt wird.

Quelle: carscoops.com