„Nicht gerechtfertigt“: ADAC kritisiert steigende Spritpreise – Im Laufe der letzten Wochen sind die Spritpreise kräftig angestiegen und entsprechen mittlerweile wieder dem Niveau, auf welchem sie Anfang September nach dem Ende des Tankrabatts lagen. „Der Benzinpreis ist derzeit sehr deutlich überhöht und hat sich erneut stark vom Rohölpreis entkoppelt“, zitiert „zdf.de“ den ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.

„Völlig überzogen ist derzeit jedoch der Dieselpreis.“

Dass sich dieser so stark verteuert hat, lässt sich unter anderem mit der aktuell hohen Nachfrage nach Heizöl erklären, haben Verbraucher aus Angst vor hohen Preisen aufgrund des Ukraine-Krieges doch deutlich früher als üblich damit begonnen, Vorräte für den Winter zu kaufen.

Nach Ansicht des ADAC-Experten erklärt dies die Preis-Kapriolen aber nur zum Teil: „Natürlich gilt es, Sondereffekte wie eine starke Heizölnachfrage und den hohen Öl-Bedarf in der Industrie als Gasersatz zu berücksichtigen.“ Dennoch sei „insbesondere der Sprung beim Diesel nach der Entscheidung von OPEC+ nicht gerechtfertigt“.

„Er liegt deutlich über dem Preisanstieg bei Rohöl.“

Hölzel spricht dabei die seitens des Ölkartells OPEC+ kürzlich beschlossenen Förderkürzungen an, die dem Zweck dienen sollten, die Ölpreise zu stützen. Dies gelang auch, nachdem die Preise nach einem starken Anstieg nach Kriegsbeginn wieder etwas gesunken waren.

Gründe hierfür waren eine sinkende Nachfrage aus China vor dem Hintergrund einer wirtschaftlichen Bremsung, Konjunktursorgen und auch der Inflationsschock, der durch die hohen Energiepreise ausgelöst worden war.

Somit stagnieren die Preise auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Dieses würde laut ADAC aber noch lange nicht die Preise an den Tankstellen rechtfertigen. Das Szenario erinnert an die Zeit des Tankrabatts: „Die Preise waren durchgehend mehr oder weniger deutlich überhöht.“

Hölzel weiter: „Der Grund liegt vor allem bei den Raffinerien, die in den meisten Fällen von Mineralölkonzernen betrieben werden.“ Brancheninformationen zufolge seien die Margen der Raffinerien in diesem Jahr ganzen zehnmal höher als noch 2021.

„Hier wird also gerade richtig viel Geld verdient.“

Blickt man auf die Preise der Tankstellen, fallen hierzulande regionale Unterschiede auf. So hatte das Niedrigwasser im Rhein Transportkosten von Benzin und Diesel von den Raffinerien zu den Tankstellen im Süden verteuert, so dass die Preise in Bayern in den letzten Monaten vergleichsweise hoch ausfielen.

Generell sollten Autofahrer die Preise beim Tanken vergleichen, wobei zu beachten ist, dass diese zu Zeiten des Berufsverkehrs morgens und abends relativ hoch ausfallen. Da über den Tag hinweg immer wieder Preisspitzen zu beobachten sind, lohnt es sich von daher, über Apps oder im Netz nach günstigen Tankstellen in der Umgebung zu suchen.

Quelle: zdf.de