„Luftloser Reifen“Michelin zeigt Uptis

„Luftloser Reifen“: Michelin zeigt Uptis auf der IAA – Schon länger war er als Vorreiter technischer Neuerungen im Reifensektor angekündigt, nun ist er konkret für Normalbürger zu sehen: Auf der IAA in München zeigte Reifenhersteller Michelin seinen „luftlosen Reifen“, den Uptis. Der Lamellenreifen ist von den Besuchern zum ersten Mal fahrbar.
Dabei betont Hersteller Michelin in einem Artikel der Technik-Experten von „heise online“, dass gegenüber konventionellen Reifen keinerlei Unterschied zu spüren sei. Für die Lamellenreifen hat sich die Bezeichnung „luftlos“ eingebürgert – allerdings handelt es sich dabei um einen nicht ganz korrekten Begriff, denn die Reifen enthalten etwas Luft.
Speichen- und Strebengeflecht
Diese steht allerdings nicht unter hohem Druck, was die Reifen zusammen mit dem Lamellensystem laut Michelin sowohl wartungsfrei als auch plättungssicher machen soll. Herzstück des Ganzen bildet ein Aluminiumrad, um das sich eine flexible Tragstruktur aus Kunststoff mit einer Glasfaserverstärkung (GFK) gruppiert: eine Anordnung von Kunststoffspeichen.
Diese sind sowohl höchst widerstandsfähig als auch flexibel – und schützen im Zusammenspiel mit der Tatsache, dass sie mit der profilierten Lauffläche fest verbunden sind, vor einem Platten. Daher auch das Kürzel „Uptis“: Es steht für „Unique Punctureproof Tire System“, frei übersetzt: „Einzigartiges pannensicheres Reifensystem“. Seit zehn Jahren arbeitet man bei Michelin in Frankreich an der Idee.
Nachhaltige Bereifung
2017 wurde Uptis der Öffentlichkeit präsentiert, der Prototyp wurde „Vision Concept“ genannt, setzte seinerzeit auf ein umweltfreundliches Material in einer Struktur, die an ein schwammförmiges Gebilde gemahnte. Weiterer Aspekt der ersten Konzepte: Der Plan, einen vernetzungsfähigen Reifen zu erschaffen, dessen Lauffläche zudem durch 3-D-gedruckten Ersatz ausgetauscht werden kann. 2019 zeigte man einen Nachfolger dieses Prototypen.
Nun möchte Michelin das Konzept bis 2024 zur endgültigen Serienreife bringen. Bis 2050 arbeitet das Unternehmen zudem daran, den Anteil von nachhaltig erzeugten oder recycelten Materialien in seinen Reifen hinaufzuschrauben. Bis 2030 sollen Reifen daher schon bis zu 40 Prozent aus solchen Stoffen gefertigt bestehen, bis 2050 soll dieser Wert auf 100 Prozent ansteigen.
2024: erste Joghurtbecher-Reifen
Wie eine Sprecherin des Reifenherstellers „heise online“ erklärte, soll dies auch für die Uptis gelten. Konkret bedeutet dies, dass auch diese „luftlosen Reifen“ dann aus Materialien bestehen könnten, die einst Joghurtbecher oder PET-Flaschen waren. Bereits 2024 möchte Michelin erste Reifen fertigen, die Recyclingmaterialien enthalten. Dafür hat man sich mit den Unternehmen Carbios und Pyrowave zusammengetan.
Quelle: heise.de