Mercedes-Benz-Hammer aus den 80ern: 88er 6.0 AMG Hammer Coupé für 761.800 $ verkauft – Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie in den 80er Jahren von Hämmern besessen waren: Sprüche wie „Das ist der Hammer“, MC Hammer oder Peter Gabriels „Sledge Hammer“. Nirgends konnte man hinschauen, ohne auf den Begriff zu stoßen. Im Autobereich findet sich die selten gewordene 80er-Schönheit Mercedes-Benz 6.0 AMG Hammer Coupé. Die wechselte nun für eine Rekordsumme den Eigner.

Lange bevor AMG zur Performance-Schmiede von Mercedes-Benz wurde, begann die Karriere des Unternehmens im Tuning-Bereich. Als eine der Kronen ihrer Schöpfungen für Sternträger darf wohl der 300 CE betrachtet werden, der durch eine ganze Menge Modifikationen seine Wiedergeburt als 6.0 Hammer Coupé erlebte. Eines der wenigen Exemplare wurde nun in den USA für 761.800 US-Dollar verkauft, umgerechnet 753.271 Euro.

Es gibt mehrere Gründe, worauf sich dieser Rekordpreis gründet:

So muss erwähnt werden, dass insgesamt weltweit nur rund 30 AMG Hammer gefertigt wurden. 13 davon schafften es über den Großen Teich, und nur fünf von ihnen waren Coupés, wie das Automagazin „Carscoops“ erläutert. Auf dem Portal „The MB Market“, wo die Transaktion vorgenommen wurde, offenbarte sich zudem, dass sich das Fahrzeug in einem guten Erhaltungszustand befindet und zudem Stand des Verkaufs lediglich 31.249 Kilometer auf dem Tacho hat.

Das 88er 6.0 AMG Hammer Coupé stellt einen nahezu vollständigen Umbau des 300 CE dar, bei dem sich AMG nicht nur mit ein paar hübschen Kotflügeln und Alufelgen begnügte und ein wenig am Motor herumbohrte: Der Reihensechszylinder des 300 CE wurde seinerzeit durch einen V8 mit fünfeinhalb Litern Hubraum ersetzt. Erst dann wurde aufgebohrt und der Hubraum auf 6,0 Liter erweitert – daher die 6.0 im Namen.

Doch damit war man bei AMG immer noch nicht am Ende der Modifikationen:

Das Innenleben wurde sorgfältig ausgewuchtet, zudem die Zylinderköpfe von einem Zweiventiler auf einen Vierventiler mit zwei Nocken modifiziert. Am Ende des Prozesses stand eine Maschine mit satten 390 Pferdestärken bei einem Drehmoment von 564 Nm. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Aggregat des 300 CE leistete rund 188 Pferdchen bei einem Drehmoment von 260 Nm. Natürlich machten die Benz-Experten von AMG nicht beim Antrieb Halt.

Sie verpassten dem Hammer sein bis heute unverwechselbares Erscheinungsbild: Unverkennbar das Karosserie-Kit der damaligen Tuningschmiede: Geformte vordere Stoßstange inklusive Nebelscheinwerfern, überdies wurden die Kotflügel aggressiv verbreitert. Auch die hintere Stoßstange wurde durch eine geformte Variante ersetzt, ein Entenschwanz-Spoiler verbaut. Für den Auspuff gab es doppelte AMG-Auslässe. Auch Seitenschweller verpasste man dem Hammer.

Federung und Stoßdämpfer von AMG wurden montiert, um dem Umbau auch die nötige Laufruhe und den 17-Zoll-AMG-Monoblock-Rädern ordentliches Kurvenverhalten auf der Strecke zu verpassen.

Ob all das Jahrzehnte später einen Betrag von mehr als 753.000 Euro Wert ist, dürfte am Ende eine rein rhetorische Liebhaberfrage bleiben.

Quelle: carscoops.com