Knapp 900 Temposünder erwischtBundesweit erstes Streckenradar erfolgreich

900 Temposünder erwischt: Bundesweit erstes Streckenradar erfolgreich – vor einem halben Jahr wurde das bundesweit erste Streckenradar „Section Control“ neu gestartet – nun hat die Anlage bereits viele Raser aus dem Verkehr gezogen. Ganze 874 Anzeigen sind es.
Diese konnten seit der Aktivierung am 14. November 2019 bis einschließlich zum 3. Mai 2020 gegen Temposünder erstattet werden, wie aus einer von der Deutschen Presseagentur (dpa) an das Innenministerium von Niedersachsen gestellten Anfrage hervorgeht.
In der Hannoveraner Region Laatzen befindet sich dieser Anlage an der Bundesstraße 6.
Die Besonderheit eines solchen Systems ist, dass nicht punktuell eine Geschwindigkeitsübertretung gemessen wird.
Stattdessen ermittelt das Streckenradar die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer gut zwei Kilometer langen Strecke. Für das System kommt es zu einer kurzen anonymen Speicherung sämtlicher Kennzeichen der vorbeifahrenden Wagen. Österreich arbeitet mit vergleichbaren Systemen.
Wegen der Klage eines Rechtsanwalts, der Datenschutzbedenken angemeldet hatte, war das System 2019 zeitweilig abgeschaltet worden. Im November hatte das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen die Klage abgewiesen, es wurde erneut aktiviert.
Laut Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) werde man die Entwicklung weiter genau beobachten.
Auf der Innenministerkonferenz im Herbst wolle Pistorius das System präsentieren – andere Bundesländer hätten Interesse signalisiert.
„Aus meiner Sicht kann 'Section Control' definitiv für ganz Deutschland ein sinnvoller Ansatz für mehr Verkehrssicherheit sein“, unterstrich der Minister. „Im Gegensatz zum punktuellen Blitzen ist es auch fairer, weil es nicht nur an einem Punkt, sondern über eine längere Strecke die Geschwindigkeit misst“, so Pistorius.
Quelle: heise.de