Investoren gesucht: Deutsche E-Auto-Firma ist insolvent – Es ist noch gar nicht lange her, da sah man Bundeskanzler Scholz noch öffentlichkeitswirksam in einem Streetscooter umherfahren, auf dessen Ladefläche mit „Electrification that works“ geworben wurde. Doch im Werk in nordrhein-westfälischen Düren, wo eben jene Streetscooter gebaut werden, stehen nun offenbar die Bänder still.

Wie „Elektroauto-News“ berichtet, soll das luxemburgische Unternehmen B-On, welches als Eigentümer des Streetscooter-Herstellers Neapco fungiert, vollkommen überraschend einen Insolvenzantrag gestellt haben, ohne die Belegschaft in Düren im Vorfeld darüber zu informieren.

Wie der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Müller erklärte, seien sowohl die Geschäftsführung als auch die Arbeitnehmer erst durch Dritte über den Insolvenzantrag des Investors informiert wurden.

Nun versucht der Betriebsrat, den Standort zu retten, doch die Zukunft des Werkes und der Mitarbeiter ist ungewiss. Wie es heißt, seien 170 der 700 in Düren beschäftigten Mitarbeiter direkt an der Streetscooter-Produktion beteiligt.

Ein Ausweg wäre dabei natürlich ein neuer Investor, weshalb man hinsichtlich etwaiger Synergien nun auf das Unternehmen CityFreighter hofft.

Nachdem die Entwicklung des vollelektrischen Kleinlasters Streetscooter im Jahr 2010 an der Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen begonnen hatte, wurde die Deutsche Post zum Pilotkunden und Geldgeber.

Mit Blick auf die immer größer werdenden finanziellen Verluste wurden Entwicklung und Produktion dann aber in eine eigene Gesellschaft ausgelagert, die schließlich mehrheitlich an B-On veräußert wurde.

Die dort geplante Expansion auf andere Märkte ist aber offenbar nicht geglückt, wie sich nun zeigt.

Quelle: focus.de