In allen Städten und Gemeinden: Umwelthilfe will kostenloses Parken abschaffen – Dass Autos zu „Billigpreisen“ oder sogar kostenlos geparkt werden können, ist der Deutschen Umwelthilfe ein Dorn im Auge. Dort vertritt man nämlich die Meinung, dass damit die Mobilitätswende ausgebremst werde, und fordert nun höhere Parkgebühren.

Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte: „Wer durchschnittlich zwölf Quadratmeter öffentlichen Raum in Anspruch nimmt, sollte dafür auch eine angemessene Gebühr entrichten – und das nicht nur in der Innenstadt.“

Entsprechend macht sich die Umwelthilfe nun für eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in allen Städten und Gemeinden stark, was das grundsätzliche Ende des kostenlosen Parkens im öffentlichen Raum bedeuten würde.

In diesem Zusammenhang verwies der Verein mit Sitz in Hannover auf eine bundesweite Abfrage, die insgesamt 104 deutsche Städte umfasste.

Demzufolge kommt der Parkschein die Fahrzeughalter in 73 Fällen selbst in kostenpflichtigen Parkzonen lediglich mit einem Euro oder sogar weniger zu stehen. Lediglich in Heidelberg und Osnabrück werden konsequent drei Euro pro Stunde fällig. In weiteren 27 Städten kann man selbst in bewirtschafteten Zonen für kurze Zeit kostenlos parken.

Das ist im internationalen Vergleich mehr als günstig, immerhin koste laut der Umwelthilfe eine Stunde Parken in Metropolen wie London beispielsweise bereits bis zu 9,90 Euro.

Der Verein fordert daher: Die Parkgebühr pro Stunde sollte mindestens so hoch sein, wie die Kosten für einen Einzelfahrschein in Bus und Bahn. Die dabei generierten zusätzlichen Einnahmen könnten dann in den Ausbau des ÖPNV oder in Rad- und Gehwege investiert werden.

Mit Blick auf immer vollere Städte gewinnt die Debatte um den Wert des Parkens immer weiter an Dynamik.

Steigende Neuzulassungen stehen den Forderungen nach mehr und besser ausgebauten Radwegen entgegen, weshalb die Umwelthilfe außerdem dazu anregt, auch das Bewohnerparken teurer zu machen – und zwar deutlich. Anstatt der bisher in vielen Städten für die Ausweise zu entrichtenden 30 Euro, schlägt der Verein einen Preis von mindestens 360 Euro pro Jahr vor.

Vonseiten der Politik möchte die FDP kostenloses Kurzparken wiederum fördern und laut einer entsprechenden Beschlussvorlage die sogenannte „Brötchentaste“ an mehr Parkautomaten einführen.

Aus Sicht der Umwelthilfe schaffe dies jedoch bloß einen Anreiz für unnötige Autofahrten und gehöre abgeschafft.

Quelle: spiegel.de/