In absehbarer Zeit: Automarke stellt bald Verkauf ein – Obwohl die Zahlen des Autobauers aktuell so gut sind wie nie zuvor, soll es die spanischen Volkswagen Tochter Seat bald schon nicht mehr geben. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts dürfte bereits Schluss sein, die Schwestermarke Cupra wird dann in die elektrische Zukunft führen.

Cupra- und Seat-Chef Wayne Griffiths erklärte anlässlich der Feierlichkeiten zum Jahrestag des Unternehmens:

„Seat hat Spanien mit dem Seat 600 auf die Räder gestellt und damit den Grundstein für das gelegt, was Spanien heute ist: der zweitgrößte Automobilhersteller in Europa und der neuntgrößte weltweit. Jetzt ist es an der Zeit, Spanien auf elektrische Räder zu stellen.“

Auf der Automesse „Automobila Barcelona“ hatte man erst jüngst einen Rekordgewinn von 144 Millionen Euro und damit die besten Quartalszahlen der Geschichte bekanntgegeben. Damit erzielte das Unternehmen eine Verbesserung von 139 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres und generierte einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro.

Verantwortlich für das gute Ergebnis ist aber nicht Seat, sondern die Schwesternmarke Cupra, die seit ihrer Einführung im Jahr 2018 mit über 300.000 verkauften Fahrzeugen „alle Erwartungen übertroffen habe“.

Entsprechend klar ist auch der Weg, den Unternehmenschef Griffiths einzuschlagen gedenkt: „Die Priorität innerhalb der Seat-Gruppe liegt bei Cupra.“

Während die volumenmäßig noch verhältnismäßig kleine Marke ihren Umsatz also schon bald verdoppeln soll, plant man dem Branchenportal „Auto Motor und Sport“ zufolge – unter Berufung auf einen Konzern-Insider –, die Marke Seat „auf absehbare Zeit“ auslaufen zu lassen.

Wie es heißt, fürchte der spanische Betriebsrat, dass die Marke bis 2029 sterben könnte, wenn diese kein Elektro-Modell hervorbringt. Dem Bericht zufolge bestehe daran aber offenbar weder bei Seat noch bei dem Mutterkonzern Volkswagen großes Interesse.

„Seat ist weiterhin erfolgreich und gut aufgestellt mit SUV und PHEVs“, so CEO Griffiths.

Einen weiteren Nagel schlägt eine niederländische Pressemeldung in den vermeintlichen Sarg, in welcher es heißt, dass die Überarbeitung des Ibiza, Arona und Leon dazu diene, „bis zum Ende dieses Jahrzehnts“ Modelle mit Plug-in-Hybridtechnologie und Verbrennungsmotoren anbieten zu können.

In Sachen Elektrifizierung setze Seat hingegen auf „neue Mobilitätsformen für junge Menschen“, so etwa Carsharing, Abo-Formen und Mikromobilität.

Quellen: efahrer.chip.de , auto-motor-und-sport.de