Gesetzesentwurf nächste Woche auf dem Tisch?Tankstellen sollen zu Dienst verpflichtet werden

Gesetzesentwurf nächste Woche auf dem Tisch?: Tankstellen sollen zu Dienst verpflichtet werden – Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tankstellenbesitzer zukünftig auf einschneidende Änderungen einstellen müssen. Denn ein neuer Gesetzesvorschlag soll laut einem Medienbericht bereits nächste Woche vorgelegt werden, der die Eigner verpflichtet, eine neue Dienstleistung anzubieten.
Laut dem Artikel bei „Chip“ plant die Bundesregierung, bis 2030 die gesteckten Ziele für 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu realisieren. Der erwähnte Gesetzesvorschlag soll daher bereits in den nächsten Wochen auf dem Tisch liegen – Tankstellenbetreiber will man dazu in die Pflicht nehmen. Grundlage ist laut dem Artikel eine Idee, die schon länger im Gespräch sein soll. So hat auch Bundeskanzler Olaf Scholz auf der IAA dazu gesprochen.
„80 % aller Tankstellen dazu verpflichtet werden“
Der Kanzler sagte demnach auf der Messe, Tankstellen sollen zum Anbieten von Schnellladestationen für Elektroautos verpflichtet werden. Wörtlich führte Scholz aus: „Wir werden als erstes Land in Europa in den nächsten Wochen ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem die Betreiber von 80 Prozent aller Tankstellen dazu verpflichtet werden, Schnelllademöglichkeiten mit mindestens 150 Kilowatt für E-Autos bereitzustellen. Damit gehört Reichweitenangst bald endgültig der Vergangenheit an.“
Laut dem Artikel bei Chip sind in der Bundesrepublik derzeit mehr als 90.000 öffentliche Ladepunkte vorhanden. Diese Zahl soll sich demnach seit Ende 2021 verdoppelt haben. Zudem sollen rund 700.000 private Wallboxen bestehen, 300.000 weitere geplant sein. Der Kanzler erläuterte dem Artikel zufolge nicht, wie sich eine solche Pflicht für Tankstellenbetreiber konkret darstellen soll.
Beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. zeichnet man ein anderes Bild der Lage:
Der Verband nimmt eine gänzlich andere Haltung zur Situation rund um das Thema Ladestationen ein. Demnach erkennt der Verband eher ein Überangebot von Ladesäulen, seinen Angaben zufolge seien mit Stand 1. Juli 100.838 öffentliche Ladepunkte installiert. Deren gesamte Ladeleistung soll demnach 4,5 GW betragen. Der Bedarf für sämtliche E-Pkw, die derzeit auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, beträgt jedoch lediglich 2,23 GW.
Die komfortable Ausstattung mit öffentlichen Lademöglichkeiten in Deutschland werde auch bei der Belegung des Ladeangebots deutlich. Diese liegt je nach Landkreis dem Artikel zufolge täglich zwischen minimal 3 und maximal 25 Prozent. Belegt waren die öffentlichen Ladesäulen im Schnitt nur während 11,6 Prozent der Zeit. Selbst tagsüber (von 9:00 bis 20:00 Uhr) lag laut „Chip“-Artikel die durchschnittliche Belegung der Ladepunkte nie über 20 Prozent.
Quelle: chip.de